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19.04. 2024
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Ausstellungen

Chernobyl Memory Tour Fensterausstellung bei Weiterdenken - Kraftwerk Mitte 32

KRAFTWERK Mitte

1986 explodierte ein Reaktor des Atomkraftwerks Tschernobyl und hinterließ eine Schneise der Verwüstung: eine radioaktive Wolke zog über Europa, Menschen mussten ihre Heimat verlassen und das in der Nähe des AKW gelegene Prypjat wurde zur Geisterstadt. Eine 30 Kilometer breite Sperrzone umgibt seitdem den Unglücksort. Doch so verlassen wie die Region um das Atomkraftwerk scheint, ist sie nicht: Noch bis ins Jahr 2000 produzierten die benachbarten Reaktorblöcke Strom, frühere Bewohner*innen kehren in ihre aufgegebenen Dörfer zurück und Tourist*innen strömen durch die Ruinen.

Unter dem Titel Chernobyl Memory Tour zeigt die Ausstellung Fotos der Bremer Wissenschaftler*innen Susanne Schattenberg und Michael Rochlitz, die sie bei ihrer Reise in die Sperrzone 2019 und 2020 aufgenommen haben. Die Bilder illustrieren die Verwüstung rund und den Reaktor und erzählen die regionale Geschichte sowie Gegenwart, denn sie zeigen den Umgang mit der belasteten Vergangenheit in Tschernobyl, das 2019 und 2020 Erinnerungsort und Urlaubsziel zugleich war.

Durch den russischen Überfall auf die Ukraine ist Tschernobyl nun vom Erinnerungsort zum Kriegsschauplatz geworden, um den zerstörten Atomreaktor kam es zu Beginn des Krieges zu Kampfhandlungen, das Gelände war zeitweise von russischen Truppen besetzt. Die Ereignisse machen einmal mehr deutlich, wie fragil nukleare Sicherheit ist und wie sehr sie unsere Lebenswelten beeinflusst.

Die Ausstellung ist anlässlich des 35. Jahrestags des Unglücks von Tschernobyl von der Bremer Regionalgruppe der Jungen DGO vorbereitet worden und wird nun als Kooperation der Leipziger Regionalgruppe gezeigt.