-
Zwei OEuvres aus der Nachkriegszeit, die auf den ersten Blick nicht unterschiedlicher sein könnten: hier die pointierten Tuschzeichnungen Josef Hegenbarths (1884–1926), häufig als Buchillustrationen konzipiert und den Menschen in der Fülle des Lebens erfassend.
Dort die farbigen Aquarelle Karl Schmidt-Rottluffs (1884–1976), mehrheitlich Landschaften und Stillleben. Doch auch Hegenbarth war ein Farbkünstler, wie seine im Hegenbarth-Archiv verwahrte Pigmentpalette bezeugt. Die Ausstellung stellt seinen farbigen und schwarz-weißen Arbeiten eine Auswahl an Papierarbeiten von Karl Schmidt-Rottluff gegenüber. Während dieser als Mitglied der Künstlergruppe »Die Brücke« schon in frühen Jahren Kunstgeschichte schrieb und zu Ruhm gelangte, erreichte Hegenbarths virtuose Zeichenkunst erst nach dem Zweiten Weltkrieg ihren Höhepunkt. Was beide neben dem gemeinsamen Geburtsjahr 1884 eint, sind die künstlerische und kollegiale Wertschätzung füreinander sowie ein unermüdlicher Schaffensdrang im Alter. Die Aquarelle Schmidt-Rottluffs sind erst in diesem Jahr mit der umfänglichen Stiftung Dr. Kurt und Annelore Schulze ins Kupferstich-Kabinett gelangt und werden hier erstmals präsentiert.
Quelle: kupferstich-kabinett.skd.museum