Die Ausstellung kann zu den Öffnungszeiten nach Anmeldung unter 0351 31746-0 oder dresden©aksachsen.org besichtigt werden.
»Die Stimmung, die von der Baukunst ausgeht, kommt dem Effect der Musik nahe« beschrieb Johann Wolfgang von Goethe die Analogie der beiden Künste; während die Musik einen kurzzeitig erlebbaren Klangraum aufspannt, um in diesem Emotionen zu transportieren, ist der Zweck von Architektur die Schaffung bleibender, gebauter Räume, die aber ebenso auf ihren Nutzer und Betrachter einwirken. Von Jugend an in beiden Künsten gleichermaßen begabt, entschied sich Manfred Zumpe, die Architektur zum Beruf und die Musik zum Hobby zu machen – ein Glücksfall für unseren Berufsstand!
Wann die Ausstellung endet ist aktuell nicht sicher.
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Manfred Zumpes Leben umfasst damit nicht nur historisch einen beachtlichen Zeitraum von der Weimarer Republik bis zur Gegenwart, sondern macht ihn auch zum Zeitgenossen, Rezipienten und Mitgestalter eines wesentlichen Teils der jüngeren Architekturgeschichte. In erstaunlicher Weise hat er es dabei geschafft, auch unter den Restriktionen des staatlichen gelenkten Bauens in der DDR seine gestalterische Freiheit zu behalten und immer wieder vermeintlich fixe Grenzen durch kreative Lösungen zu durchbrechen. Dabei hat er sich stets seine persönliche und politische Integrität erhalten – erst spät erhielt er die zu DDR-Zeiten vorenthaltene Professur an der TU Dresden, wo man ihn in erfrischend praxisnahen Vorlesungen und bei Baustellenexkursionen – mit Bauhelm, Anzug und Krawatte! – erleben konnte.
Manfred Zumpe ist seit 2010 Ehrenmitglied der Architektenkammer Sachsen und auch im Ruhestand noch oft und gern gesehener Gast im Haus der Architekten. Die ebenfalls dort beheimatete Stiftung Sächsischer Architekten durfte im Jahr 2017 seinen umfangreichen Vorlass in ihr Archiv übernehmen. Anlässlich seines diesjährigen 90. Geburtstags widmen ihm Architektenkammer und Stiftung gemeinsam die Ausstellung »Manfred Zumpe. Der Klang von Architektur«. (Andreas Wohlfarth)