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29.03. 2024
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  • Titelseite von Schütz' Psalmen Davids

2022 jährt sich der Todestag des Komponisten und Dresdner Hofkapellmeisters Heinrich Schütz zum 350. Mal. Das Festjahr zu diesem Anlass hat begonnen und wird auch in der SLUB begangen: Vom 19. Juli bis 15. Oktober ist die Ausstellung „Schütz gedruckt! Kommunizieren im Geflecht von Musik, Politik und Gesellschaft“ in der Schatzkammer der Bibliothek für Besucher:innen geöffnet.

Der Blick der Ausstellung richtet sich nicht primär auf das kompositorische Werk Oeuvre des Musikers, sondern fokussiert auf ein eng verbundenes Phänomen: Den Notendruck als wichtiges Verbreitungsmedium des 17. Jahrhunderts. Denn Notendrucke umfassen viel mehr als „nur“ die Musik. Auch, wenn sie vor allem Musik vermitteln sollen, vereinen sie meist zahlreiche weitere textliche und gestalterische Elemente, die unterschiedliche Absender und Adressaten haben. Neben dem Komponisten sprechen Herausgeber, Buchdrucker aber auch Kollegen und Freunde. Sie wenden sich an Musiker, Zuhörer, Sammler, Vorgesetzte, Machthabende, Buchbinder und Personen des engeren und weiteren Umfelds.

Frei nach der Formel: Who says what to whom in what channel with what effect? also: Wer sagt was zu wem über welchen Kanal mit welchem Effekt? (H. D. Lasswell) laden wir zu einem genauen Blick ein, wie der „Kanal“ Musikdruck in der Schütz-Zeit für vernetzte Kommunikation genutzt wurde. Was teilen uns Titelblätter mit? Warum erhalten bestimmte Werke keine Widmung und andere schon? Und wie nutzte Heinrich Schütz das Medium Druck, um sein eigenes Bild in der Öffentlichkeit zu beeinflussen? Auch Fragen der Materialität werden beleuchtet, etwa zur Papierherstellung, der Rolle von Wasserzeichen und der im Druck gespiegelten Kommunikation von Gewerken wie Buchdruckern und Buchbindern während des Herstellungsprozesses.

Daneben wird in einer medialen Rahmung der Bogen ins 21. Jahrhundert geschlagen. Stimmen aus Kultur, Wissenschaft und wichtigen Schütz-Netzwerken verraten, was sie an Schütz heute begeistert und geben Einblick in ihren persönlichen Zugang zu seinem Werk. Ensembles, die sich der Schützpflege widmen, richten einen „musikalischen Gruß“ an Schütz und die Besucher:innen.