Bühne
Das Leben ein Traum von Pedro Calderón de la Barca
Staatsschauspiel Dresden - Großes Haus / SchauspielhausKeine Termine
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In Calderóns 1635 entstandenem Werk lässt König Basilius seinen Sohn Sigismund von Geburt an fernab aller Zivilisation in völliger Isolation gefangen halten, weil ihm prophezeit worden war, dass dieser ihn und sein Land in Chaos und Leid stürzen werde. Alt geworden, entschließt sich Basilius zu einem Experiment: er übergibt seinem Sohn für einen Tag die Herrschaft. Unerfahren und ohne Maß regiert Sigismund brutal und tyrannisch. Daraufhin lässt Basilius ihn schlafend entführen und wieder wegsperren. Die kurze Zeit seiner Freiheit wird Sigismund als Traum verkauft. Als das Volk ihn bald darauf erneut aus der Gefangenschaft befreit und zum König krönt, stellt er sich zum ersten Mal die Frage, wer er ist und sein könnte und wie er leben will. In einer unsicheren Welt, in der Wirklichkeit und Schein so dicht beieinander liegen, entschließt sich Sigismund, den Verlockungen despotischer Macht und der Rache nach erlittener Kränkung zu widerstehen und sein Land gerecht zu regieren.
„Ist denn der Schritt von einem zum andern
so klein nur, dass man fragen muss,
ob was man sieht und genießt
Lüge ist oder Wahrheit?“
heißt es in Calderóns Stück, das Schopenhauer als „das philosophische Schauspiel par excellence“ bezeichnete. Der bedeutendste spanische Dramatiker der Barockzeit wirft darin Fragen auf nach den Strukturen von Macht und Identität in einer Welt der Täuschungen. Fragen, die in unserer virtuell geprägten Gegenwart, in der zwischen Fiktion und Realität manchmal nur noch schwer unterschieden werden kann, an Brisanz gewinnen.Quelle: Staatsschauspiel Dresden