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20.04. 2024
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  • Stadtmuseum Pirna
  • Dauerausstellung Pirna-Stadtmuseum (c) KTP
  • Kapitelsaal Pirna-Stadtmuseum (c) KTP

Bei archäologischen Ausgrabungen im Kieswerk von Pirna-Pratzschwitz entdeckte ein ehrenamtlicher Helfer 2018 einen sensationellen Fund. In einem kleinen, vergrabenen Gefäß befanden sich verschiedene Schmuckstücke, wie man sie in solcher Zusammenstellung und Qualität in Sachsen noch nie gesehen hatte:

- eine aufwändig verzierte Gewandschließe aus Bronze – eine sogenannte Maskenfibel;

- zwei gut erhaltene bronzene Gewandschließen – sogenannte Vogelkopffibeln;

- ein Kettencollier aus Bronze, bestehend aus einem halbkreisförmigen, verzierten Reif und einer daran fixierten fünfstrangigen Kette; 485 Perlen aus Bernstein und Glas einer Halskette.

 

Der Stil der Funde lässt keinen Zweifel daran, dass sie aus der „keltischen“ Welt, wahrscheinlich aus dem angrenzenden Böhmen stammen und in die Mitte des 5. Jahrhunderts vor Christus datieren. Unter welchen Umständen die Stücke nach Pirna-Pratzschwitz gelangten, bleibt ein Rätsel. Nach seiner Restaurierung ist Pirna erst die zweite Ausstellungsstation des Schmuckfundes, der in seiner Form und Fülle für Sachsen wohl einmalig ist. Eine erste wissenschaftliche Veröffentlichung zu diesem archäologischen Highlight auf sächsische Boden ist 2020 erschienen und kann im StadtMuseum Pirna erworben werden: Ingo Kraft, Wolfgang Ender, Gabriele Wagner: Der Schmuckfund von Pratzschwitz. Eine keltische Prunkausstattung vom Elbübergang bei Pirna in Sachsen, Dresden 2020, ISBN 978-3-943770-54-4, Preis: 16,50 €

 

Die Ausstellung ist im StadtMuseum Pirna vom 26. Mai bis 25. September 2023 zu besichtigen. Der Eintritt ist im normalen Eintrittspreis enthalten. Das StadtMuesum Pirna ist Di-So 10-17 Uhr geöffnet. Zur Ausstellung wird es eine Vernissage sowie ein Vortragsprogramm geben:

 

13.07.2023, 19 Uhr, Vortrag, Dr. Wolfgang Ender, Landesamt für Archäologie Sachsen, Der keltischer Prunkfund von Pirna-Pratzschwitz in seinem kulturellen Umfeld, Eintritt: 6 € zzgl. eines weiteren Ausstellungsbesuch innerhalb eines Monats

Zu allen Zeiten war Pirna der Eingang zum Elbdurchbruch und dem Kulmer Steig und damit eine wichtige Station auf dem Weg von Böhmen zum Meer. Während der Vorrömischen Eisenzeit lebten die Bewohner des Elbtales an der Schnittstelle zwischen der weit entwickelten Kultur der Kelten in Böhmen und Süddeutschland und den sich bildenden germanischen Gemeinschaften des Nordens. Zusammen mit Neufunden aus Dresden beleuchten die Grabungen in Pirna-Pratzschwitz die Kontakte dieser Region die Elbe entlang und die daraus erwachsende Eigenständigkeit der ansässigen Bevölkerung.


Erwachsene 6,00€ 
Tickets an der Tageskasse im StadtMuseum

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