Karin Tscholls Leidenschaft gilt altüberlieferten Volksmärchen, die einerseits klassisch, 'archetypisch' sind, doch zugleich etwas Untypisches, Ungewöhnliches, Überraschendes an sich haben. An diesem Abend erzählt sie ein turkmenisches Abenteuermärchen und vier kluge Frauen-Geschichten. Ein Talisman bringt Granatäpfel zum Lachen und Äpfel zum Weinen. Die Tore zwischen Diesseits und Jenseits öffnen sich. Ein Verliebter stellt die richtigen Fragen. Beherzte Helden erkämpfen sich ihr Glück. Zwei alte Weiber überlisten Engel und Sensenmann. Die Weisheit siegt über die Angst am Hofe einer klugen Königin. Gerade und verschlungene Wege führen Menschen zueinander.
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Geboren wurde Karin Tscholl am 1968 in Innsbruck und ist durch ihren belgischen Vater 'zweisprachig' aufgewachsen, das heißt, sie fühlt sich im Hochdeutschen ebenso zuhause wie im Dialekt. Sie erzählt nicht nur in diesen beiden 'Sprachen', sondern auch gern und oft auf Englisch. 2011 hat sie das erste Mal auf Spanisch (für rund 500 Zuhörer*innen in Guadalajara/Spanien) erzählt, 2016 das erste Mal auf Französisch (im Wallis/Schweiz).
Spannend und interessant ist auch die Zusammenarbeit mit Erzähler*innen bei zweisprachigen Abenden, z. B. mit Jasna Held (Kroatisch) und David Ambrose (Englisch), Doris und Steve Barrot (Berndeutsch und Französisch), Christine Lander (Schwäbisch und Tirolerisch). Immer wieder wurde ihr Erzählen auch übersetzt – vor allem in die Gehörlosensprache, aber auch schon ins Chinesische, Portugiesische, Lettische … Dabei ist es eine eigene Kunst, die Pausen und den Sprachfluss daran anzupassen.
Sie studierte vergleichende Literaturwissenschaft und Germanistik. Für ihre Diplomarbeit »Eine Sammlung: Mächtige Frauen in Märchen aus Ghana und Österreich« forschte Karin Tscholl drei Monate lang in Ghana zu westafrikanischen Märchen und mündlicher Überlieferung. In Santa Cruz, Kalifornien und auf der hawaiianischen Insel Kauaii hat sie insgesamt drei inspirierende Jahre verbracht. Heute erzählt Karin Tscholl auf internationalen Erzählbühnen und ist häufig eingeladener Gast bei Festivals.Quelle: Societätstheater