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24.04. 2024
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  • Haus der Kathedrale
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  • (c) kuka Haus der Kathedrale

Michael Triegels Bild „Theophanie“ ziert das Cover von Eckhard Nordhofens Buch „Media divina“. Wie sich ein unsichtbarer Gott in menschlichen (Sprach-)Bildern erfassen lässt, ist eine der großen Menschheitsfragen, welche nicht nur die Theologie, sondern auch Kunst seit ihren Anfängen antreibt. Seit dem Naumburger Bilderstreit um Triegels Altarbild hat die Frage nach den normativen Koordinaten der künstlerischen Moderne eine überraschende Aktualität gewonnen.

Dem polytheistischen Kultbild setzt der biblische Monotheismus die Kultschrift und schließlich das Streben nach einer Gottespräsenz im Menschenkörper entgegen. In „Media divina“ bietet Nordhofen einen Schlüssel für die unterschiedlichen Wege an, Unsichtbares präsent zu machen. Der biblische Monotheismus – so die These Nordhofens – ist gekennzeichnet durch eine einmalige Gleichzeitigkeit von Präsenz und Vorenthaltung, die sich wie ein roter Faden nicht nur durch die Kunstgeschichte zieht.

Die Frage nach den Bildern ist gleichwohl keine rein ästhetische: Denn diese Simultaneität widersteht seit jeher den politischen Versuchungen von Theokratie und religiösen Usurpation – und hat erhebliche Konsequenzen für das Verständnis von Kirche. Am Ende geht es um die Verträglichkeit von Sakralität und Moderne.

Die Gesprächspartner
Prof. em. Dr. Eckhard Nordhofen ist Philosoph, Theologe und Publizist. Er leitete die Zentralstelle Bildung der Deutschen Bischofskonferenz, war Kulturdezernet des Bistums Limburg und lehrte als Honorarprofessor für theologische Ästhetik und Bildtheologie an der Universität Gießen.

Michael Triegel ist Maler, Zeichner und Grafiker aus Leipzig, der regelmäßig Werke für kirchliche Orte schafft.

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