Musik
Elgar und Strauss Der Erste Gastdirigent Kahchun Wong und Artist in Residence Gautier Capuçon stellen sich vor.
Kulturpalast DresdenKeine Termine
Natur, Verlust und der Erdgeist, wie passt das zusammen? Die drei Werke unserer Saisoneröffnung haben musikalisch in verschiedener Weise mit Abschied und Hoffnung zu tun. Edward Elgars berühmtes Cellokonzert war sein letztes Werk, in ihm hat er Tragik und Schmerz auf berührende Weise Ausdruck gegeben. Bei uns spielt es Gautier Capucon, den wir in diesem Konzert als Artist in Residence begrüßen. Strauss wiederum hatte mit Zarathustra sicher auch das bekannte Werk Nietzsches im Blick, sagte aber selbst, dass ihn vor allem Fausts Beschwörung des Erdgeistes zu dieser sinfonischen Dichtung inspiriert habe. Den meisten ist der Beginn jedoch als Filmmusik zu Kubricks "Odyssee im Weltraum" bekannt. Narong Prangcharoen wiederum gehört zu den erfolgreichsten Komponisten Südostasiens, in seiner Musik dreht sich alles um Naturphänomene...
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Programm
Narong Prangcharoen
Neues Werk (Auftragswerk der Dresdner Philharmonie, Uraufführung) (2023)Edward Elgar
Cellokonzert e-Moll (1919)Richard Strauss
"Also sprach Zarathustra" Sinfonische Dichtung (1896)Mitwirkende
Kahchun Wong
DirigentGautier Capucon
VioloncelloDresdner Philharmonie
Kahchun Wong
Seit 2018 ist der aus Singapur stammende Kahchun Wong Chefdirigent der Nürnberger Philharmoniker. Im Mai 2022 wurde er zum Chefdirigenten des Japan Philharmonic Orchestra ernannt, dieses Amt wird er im September 2023 für zunächst fünf Jahre antreten.
Als Protegé des verstorbenen Kurt Masur hatte Wong das Privileg, in dessen letzten Lebensjahren mehrfach mit ihm das Podium zu teilen. In der Saison 2016/17 wurde er als Dudamel Fellow zum Los Angeles Philharmonic eingeladen und nahm damit an einem prestigeträchtigen Programm für aufstrebende junge Dirigenten teil. Er erwarb zudem einen Master of Music in Orchester- und Operndirigat an der Hanns-Eisler-Musikhochschule in Berlin. 2016 erlangte er als Gewinner des Gustav-Mahler-Dirigentenwettbewerbs erstmals internationale Aufmerksamkeit.
Zu den Höhepunkten der Saison 2021/22 gehören Debüts beim Cleveland Orchestra, Detroit Symphony, Seattle Symphony, der Dresdner Philharmonie und dem Tokyo Metropolitan Symphony sowie Wiederengagements bei den Bamberger Symphonikern, dem Orquesta de Valencia und dem Tokyo Philharmonic, wo er eine besondere Gala mit Toru Takemitsus selten gespieltem Arc-Zyklus kuratierte. Von der Presse für seine jüngsten Debüts bei den New Yorker Philharmonikern, der Tschechischen Philharmonie und der Royal Liverpool Philharmonic gefeiert, trat Wong in der Saison 2020/21 auch mit dem Orchestre National du Capitole de Toulouse, dem Orchestre national d'Île-de-France, dem Osaka Philharmonic, dem Tokyo Symphony und dem Yomiuri Nippon Symphony auf.
Wong glaubt an die Kraft der Musik. Er fördert junge Musikerinnen und Musiker mit dem Ziel, diesen Glauben an sie weiterzugeben. Im Jahr 2016 gründete er zusammen mit Marina Mahler, der Enkelin von Gustav Mahler, das Projekt Infinitude. In den folgenden Jahren arbeitete er eng mit Child at Street 11 zusammen, einer gemeinnützigen Organisation in Singapur, die mehr als 100 Kinder aus unterversorgten und unterschiedlichen Verhältnissen unterstützt. 2019 konzipierte und leitete er zusammen mit BR-Klassik und der Stadtsparkasse Nürnberg PACHELBEL.VIER.NULL, ein gemeinsames Fernsehprojekt, das Spenden für Sternstunden e.V., einen gemeinnützigen Verein für Kinder in Deutschland, sammelte. Während der Pandemie 2020 vereinte er über 1.000 internationale Musiker, um ein digitales Sing-along von Beethovens „Ode an die Freude“ für ChildAid aufzuführen, eine jährliche Wohltätigkeitsveranstaltung in Singapur, die fast zwei Millionen Dollar für den Straits Times School Pocket Money Fund und den Business Times Budding Artists Fund einbrachte.
Im Dezember 2019 wurde der erst 33-jährige Wong als erster Künstler aus Singapur vom deutschen Bundespräsidenten mit dem Bundesverdienstkreuz für seinen engagierten Einsatz und seine herausragenden Leistungen für die deutsch-singapurischen Kulturbeziehungen und die Förderung der deutschen Musikkultur im Ausland ausgezeichnet.
Quelle: Kulturpalast Dresden