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Mit Prof. Dr. Sven Hanuschek, Ludwig-Maximilians-Universität München
Erich Kästner hielt in der Zeit des Zweiten Weltkriegs seine Gedanken, Beobachtungen und Ideenskizzen in einem geheimen Tagebuch fest: dem von ihm sorgsam gehüteten „Blauen Buch“. Diese Notizen waren lange verschollen. Seit sie wieder aufgefunden worden sind, können wir den literarischen und zeithistorischen Wert dieses Buchs ermessen. Zugleich wird ersichtlich, wie eng sich der gebürtige Dresdner mit seiner Heimatstadt verbunden fühlte.
Der Münchner Germanist Sven Hanuschek gibt in seinem Vortrag einen Blick in die Werkstatt des Schriftstellers. Denn das Manuskript lieferte die Vorlage zu dem Teil des Kriegstagebuchs, das vom
Autor 1961 selbst herausgegeben wurde. Der Referent geht der Frage nach, warum und in welchem Umfang Kästner seine Notate aus Kriegszeiten vor der Veröffentlichung umarbeitete. Professor Sven Hanuschek ist ein international renommierter Experte für das Leben und Werk Erich Kästners. Er widmete dem Schriftsteller eine umfassende Biografie, veröffentlichte dessen Briefwechsel und besorgte
die Erstausgaben des Romans „Der Gang vor die Hunde“ und der vergessenen Erzählungen „Der
Herr aus Glas“. Außerdem ist er Mitherausgeber der kommentierten Ausgabe des „Blauen Buchs“.
Der Vortrag wird präsentiert vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde in Kooperation mit
dem Stadtmuseum Dresden, dem Dresdner Geschichtsverein und dem Erich Kästner Haus für Literatur.Eintritt frei
Der öffentliche Abendvortrag ist Teil der wissenschaftlichen Tagung „Edition und Kommentar. Aufbau und
Vermittlung von kontextualisierenden Inhalten“, die vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde und dem Sächsischen Staatsarchiv vom 22. bis 24. Juni 2022 in der Sächsischen Landesbibliothek Staats- und Universitätsbibliothek Dresden veranstaltet wir.Quelle: Museen Dresden