Die Sixtinische Madonna, in den Jahren 1512-1513 von Raffael gemalt, ist das berühmteste Werk in der Dresdner Gemäldegalerie Alte Meister. Lange gab das Bild Rätsel auf oder wurde einseitig gedeutet: als gefällige Darstellung weiblicher Schönheit und als humorvolle Schilderung lausbübischer Putten. Ein völlig anderer Eindruck stellt sich ein, wenn man das Gemälde als ein Altarbild betrachtet, das innerhalb seines ursprünglichen Standorts, des Chors der Kirche San Sisto in Piacenza, in einen ganz bestimmten ikonographischen und liturgischen Kontext eingebunden war. Bezieht man diesen in die Deutung ein, werden nicht nur zahlreiche Einzelmotive wie die entsetzt aufgerissenen Augen des Jesuskindes, der verschleierte Blick Marias oder der Zeigegestus des Papstes verständlich. Es ergeben sich auch neue Sinnbezüge, die eine ungeahnte gedankliche Tiefe und Komplexität offenbaren.
Die Veranstalltung findet in Kooperation mit der Katholischen Akademie und Evangelischen Akademie Sachsen statt.
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