-
Hinter Midwife verbirgt sich die Multiinstrumentalistin Madeline Johnston. Sie lebt und arbeitet momentan in San Miguel, New Mexico, wohin es sie über den Umweg Denver, Colorado verschlug, wo sie die bessere Hälfte des letzten Jahrzehnts damit verbrachte, ihr experimentelles Pop-Projekt zu kreieren. Als autodidaktische Gitarristin und nebenbei auch versierte Tontechnikerin erforscht Midwife dunkle Themen in ihren hymnischen Soft-Gaze-Hits. Ihr drittes Album "Luminol", das sie selbst als "Heaven Metal" bezeichnet, ist jetzt bei The Flenser erschienen.
Luminol ist eine Chemikalie, die von forensischen Ermittlern verwendet wird, um Blutspuren an einem Tatort aufzudecken. Wenn es mit Blut reagiert, gibt Luminol ein blaues lumineszentes Leuchten ab, das in einem dunklen Raum zu sehen ist. Genauso wie diese Chemikalie Beweise an einem Tatort sichtbar macht, geht es Midwife bei ihren Songs um eine tiefe Wahrheit, und darum, Herausforderungen und Probleme in Quellen des Lichts zu verwandeln. "Luminol" befasst sich mit Themen wie Inhaftierung, Kontrollmöglichkeiten, Klarheit, Selbstverletzung, Einschränkung, Handlungsfähigkeit und Wahrheitssuche, die alle in einem blauen, biolumineszenten Rothko-Farbfeld zum Vorschein kommen. Das Album schrieb und produzierte sie während der Corona-Quarantäne und live vorstellen konnte sie es bislang nur vorrangig in den Staaten, u.a. im Vorprogramm der Deafheaven Tour. Nach einem Gastspiel beim Roadburn Festival, kommt sie im Oktober erstmals auf ausgedehntere Europatour, und wir freuen uns sehr, sie auch in Dresden begrüßen zu dürfen.
Quelle: Scheune Dresden