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Hinter der New Romantic Synthie Pop Ikone Riki verbirgt sich die kalifornische Künstlerin Niff Nawor, die ihre Wurzeln in der Bay-Area-Deathrock/Anarchopunk Szene verortet und da u.a. bei der Band Crimson Scarlet mitwirkte, ehe sie 2017 Solopfade einschlug. Auf ihrem Demo-Tape "Hot City" begann sie einen eigenen, neuen Sound zu erforschen, auch wenn hier noch ihre ehemaligen Wegbegleiter Chelsey Crowley (Crimson Scarlet), Skot Brown (Phantom Limbs) und Peda (Doomed to Extinction) mitwirkten. Erstmals erschienen auf Commodity Tapes, wurde dieses Debütwerk später auf Symphony of Destruction nochmal als Vinyl aufgelegt, sorgte für einiges Aufsehen und nebenbei dafür, dass Riki u.a. mit Light Asylum, Black Marble und Trisomie 21 touren konnte.
2020 folgte ihr selbstbetiteltes Debütalbum auf Dais Records, auf dem sie acht zeitlose Synthie-Pop Hymnen präsentierte, die sich mit Themen wie Mut, Körperlichkeit und Romantik befassten. Der Sound, den Produzent Matia Simovich (Inhalt) beisteuerte, ist voller Reminiszenzen an die Neue Deutsche Welle, frühe Adrian Sherwood Produktionen, klassische ZYX Italo sowie New Wave / 80s Pop a la Pat Benater, Kate Bush oder die frühe Madonna. Die selbstreflexive Single "Böse Lügen" mit dem komplett in Deutsch gesungenen Text ist dabei die Dancefloor Hymne dieser Platte.
Nun, zwei Jahre später, erscheint mit "Gold" ihr zweites Studioalbum mit neuen, melancholischen Hymnen für die Nacht. Diesmal produziert von Josh Eustis (Telefon Tel Aviv) in Pasadena, richtet Riki ihr Augenmerk mehr auf die ruhigeren Momente, auch wenn die kalifornische Stimmung aus durch wilde Papageien beflügelte Träumen mit lila Sonnenuntergängen die sich in eine tiefe, neonfarbene Nacht auflösen für gelegentliche Abschweifungen sorgt. Eventuell etwas weniger tanzbar als das Vorgängerwerk, ist "Gold" jedoch nicht minder stilvoll und mitreißend geraten und allemal exquisit produziert. Stimmungsvoll geschichtete Arrangements aus Drum Machines, Sequenzern, Frettless Bass, Grey Sky Gitarre, Saxophon und Effekten, gepaart mit Rikis einzigartiger Stimme, lassen die 80er neu aufleben, ohne dabei antiquiert zu klingen.
Quelle: Scheune Dresden