Kurzfilme erzählen eine Geschichte. Oft auch ohne Worte führen sie in die Ferne - oder in die Irre. Trotz ihrer Kürze vermitteln sie eine Botschaft, spitzen zu. Gesellschaftliche und politische Situationen werden aufgegriffen, in Frage gestellt und häufig wird ein Statement gesetzt. Die Zuschauenden sind eingeladen innezuhalten und die Botschaft weiterzutragen. Dabei ist uns die Wirkung der Filme mal bewusst, manchmal läuft sie auch ganz unbewusst. Klar ist: Der Kurzfilm ist Teil der Popkultur, nicht zuletzt in den Sozialen Medien. Er hat Einfluss auf das Denken und Fühlen derer, in deren Blase er gerade geteilt wird. Parteien und Organisationen machen sich diese Effekte zu nutze. Kurzfilme sind nicht nur Kunst, sie sind politisch.
An dem Abend werden die Filme auf der Shortlist für den Preis "voll politisch" öffentlich vorgeführt. Unter dem Eindruck der Bilder und Geschichten wollen wir mit Gästen und Jury-Mitgliedern diskutieren: über die These "Kurzfilme sind nicht nur Kunst, sie sind politisch." Ab wann ist ein Kurzfilm politisch? Was können Kurzfilme vermitteln? Wo sind ihre Grenzen?
Unsere Podiumsgäste:
Sabine Michel, Jurymitglied und Filmemacherin ("Montags in Dresden", "Zonenmädchen")
Arkadij Khaet, Jurymitglied und Filmemacher ("Scheideweg", "Masel Tov Cocktail")
Dr. Roland Löffler, Jurymitglied und Direktor der SLpB
Es moderiert Oliver Reinhard, Redakteur Feuilleton Sächsische Zeitung.
Der Filmpreis "voll politisch" ist mit 3.000 Euro dotiert und zeichnet den Film aus, der nach Ansicht der Jury ein Thema am überzeugendsten durchdringt, reflektiert und dabei neue Ausdrucksformen zur Geltung bringt. Und der uns zu Fragen und Diskussionen anregt. Ganz im Sinne der politischen Bildung, die kontrovers, kritisch und kreativ an Themen herantritt.
2021 wurde der Preis erstmals vergeben, ins Leben gerufen von der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung und dem Filmfest Dresden. Der Wettbewerb "voll politisch" findet im Rahmen des Filmfestes Dresden statt.
Das Filmfest Dresden ist eine international anerkannte Plattform für Kurzfilme. Entstanden ist es im Jahr 1989 - noch vor dem Fall der Mauer - aus einem Akt der Opposition heraus, Filme zu zeigen, die in der DDR verboten waren. Seitdem wächst das Festival und hat sich nationale und internationale Reputation erarbeitet. Mittlerweile gilt das Filmfest Dresden als Drehscheibe und Netzwerkmöglichkeit für Filmschaffende aus aller Welt.
Die Preisverleihung findet am 09.04.2022 in der Schauburg in Dresden statt.