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25.04. 2024
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  • Palais im Großen Garten (c) Schlösserland Sachsen

Musik

Von Bingen nach Bagdad Die Musik der Hildegard von Bingen im Dialog mit der orientalischen Welt

Palais im Großen Garten Dresden

Keine Termine

Maria Jonas – Gesang, Shutibox
Bassem Hawar – Djoze (irakische Fidel)
Thomas Friedlaender – Schlagwerk, Glocken

O cruor sanguinis – Hildegard von Bingen
Die Musik Hildegards und die des Orients scheinen zunächst nichts miteinander zu tun zu haben. Doch stammt unsere westliche Musik auf der Gregorianik ebenso aus dem Mittelmeerraum wie die orientalische, d.h. sie haben die gleichen Wurzeln, was in den ältesten Gregorianischen Gesängen auch durchaus noch hörbar ist. Dieser Musik zugrunde liegen Skalen: die Modi im Westen und Makams im Osten. Aus ihnen entwickelte sich im Laufe der Jahrhunderte die Dur- und Molltonarten. Zur Zeit Hildegards waren in unseren Breiten noch die Modi und das einstimmige Singen üblich. Der Westen entschied sich später jedoch für einen anderen Weg: die Polyphonie. Der Orient dagegen blieb beim „cantus planus“ und verfeinerte ihn über die Jahrhunderte. Es entstanden komplizierte Skalen mit Achtel, Siebenachtel und Vierteltönen.

Hildegard (1098-1179) von Bingen war eine der außergewöhnlichsten Frauen ihrer Zeit. Die rheinische Äbtissin schrieb eine Unmenge an Werken, die sich mit Fragen der Theologie, mit ihren eigenen Visionen, mit der Musik, der Natur und der Medizin befassten. Hildegard war die erste deutsche Naturforscherin, die erste schreibende Ärztin und Heilerin, Komponistin, Malerin, Theologin und Äbtissin der von ihr gegründeten benediktinischen Klöster am Rhein. Als geistige Führerin ihrer Zeit erteilte sie Päpsten und Kaisern Rat und Weisung und scheute auch nicht die Kritik an deren Entscheidungen. „Prophetissa teutonica“ hat man sie schon zu Lebzeiten genannt, eine Sybille vom Rhein. Hildegards kompositorische Fähigkeiten – Schöpfungen aus ihren Visionen – waren seit den späten 1140er Jahren bekannt. Im 12. Jahrhundert, einer Zeit, in der die meisten Werke von anonymen Autoren stammen, hinterließ Hildegard den größten Bestand eindeutig zuschreibbarer Musik: liturgische Gesänge, die in der Klostergemeinschaft Teil des täglichen Stundengebetes waren und die später unter dem Titel „Symphonia armoniae celestium revelationum“ (Symphonie der Harmonie himmlischer Offenbarung) zu einem Zyklus zusammengefasst wurden.

pr offenes palais

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