Musik
Von Musik und Macht oder die Kunst des Kanons Johann Sebastian Bach: ein Musikalisches Opfer, BWV 1079.
Palais im Großen Garten DresdenKeine Termine
N.N. – Traversflöte; Ulrike Titze – Violine; N.N. – Violoncello; Jan Katzschke – Cembalo, Werkeinführung
Die Entstehungsgeschichte des „Musikalischen Opfers“, wie Forkel sie uns schildert, ist schnell zusammengefaßt: Der 63jährige Bach besucht Potsdam, wo sein Sohn Carl Philipp Emanuel am Hof des Preußenkönigs Friedrichs des Großen wirkt. Der musikerfahrene König fordert Bach mit einem komplizierten Fugenthema zu einer Improvisation heraus, offenbar um ihn vorzuführen. Bach erstaunt die Anwesenden daraufhin mit seinem Können und besteht seine Prüfung glanzvoll. Doch damit nicht genug: Im Nachhinein arbeitet er das königliche Thema zu einem hochkomplexen Werk der Kammermusik aus. Ein Musikalisches Opfer, sozusagen Bachs „Kunst des Kanons“, steckt bis heute voller Rätsel und bringt den stolzen König und uns auf subtile Weise an die Grenzen des menschlichen Verstehens. Die Zuhörenden in dieses atemberaubende Geschehen mit hinein zu nehmen, ohne dabei zu belehren, ist Ziel der praktischen Neueinrichtung des „Musikalischen Opfers“ durch Jan Katzschke. Bachs Meisterwerk wird dem Publikum unmittelbar sinnlich erfahrbar als Studie der Unendlichkeit und als hintersinnige Auseinandersetzung mit dem Verhältnis von Musik und Macht.