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Wir zeigen die erste museale Einzelausstellung des Künstlers, dieser ist zur Eröffnung anwesend, es spricht Christoph Tannert. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.
Cézanne, Matisse, Picasso waren erklärtermaßen Vorbilder, auch Anklänge an Dresdner Traditionen – Otto Dix, Hans Jüchser, Peter Herrmann, A. R. Penck – meint man gelegentlich zu erkennen. Das sind große Fußstapfen, aber Andreas Bräunsdorf muss da gar nicht hineintreten, er hat seinen eigenen Umgang mit dem Gegenständlichen gefunden. Sein scheinbarer Realismus spielt auf ganz eigene Art mit der Unvollkommenheit, mit dem Ruppigen, dem Unpräzisen und immer ist da zusätzlich etwas Irritierendes, ein Zerfließen, ein Zerfasern, ein kleiner Aufstand gegen die Schwerkraft oder das, was man gemeinhin als sichtbare Realität zu kennen meint.
Was auf einen ersten Blick unbeholfen, ja mitunter dilettantisch anmuten mag, ist eine konzeptionelle Entscheidung des Künstlers, eine bewusste Widerborstigkeit gegenüber den domestizierten und kultivierten Bezirken der akzeptierten Kunst. Bräunsdorfs Gestalten scheinen unberührt und ungerührt vom Zeitgeist, seine Interieurs sind in Vorstädten und Randbezirken verortet, um die alle Gentrifizierungsprozesse unverdrossen einen weiten Bogen machen. Im Rückgriff auf die Kraft des Bildhaften, des Groben und eine wenig opulente Farbpallette verhandelt er den Topos der Entfremdung. Seine Figuren tragen keinen feinen Zwirn, sondern das Hemd offen oder die stabilen Oberkörper frei, mit dem Glitzer der Leistungs- und Statusgesellschaft haben sie nichts am Hut. Seine Sachlichkeit durchsetzt Andreas Bräunsdorf mit wiederkehrenden mysteriösen Gegenständen und Strukturen, lässt sie so in der Gesamtbetrachtung leicht ins Surreale kippen. So schafft er eine – im besten Fall reflektierende – Distanz zum Betrachter, öffnet dessen inneren Blick auf Unausgesprochenes, Verdrängtes, Wesentliches, Immergültiges.
»Wenn das Motiv stärker als ich ist – dann leitet es mich und verführt mich zum Malen.«
ANDREAS BRÄUNSDORFBiographisches
Andreas Bräunsdorf, geboren 1970 in Dohna, studierte an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden und war Meisterschüler bei Ralf Kerbach. Er lebt und arbeitet auf Schloss Scharfenberg.leonhardi-museum dresden
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Dienstag bis Freitag: 14 – 18 Uhr
Samstag + Sonntag: 10 – 18 Uhr -
4 € pro Person
Freitag ab 14:00 freier Eintritt (ausgenommen Feiertage)