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07.12. 2025
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Im November 2025 ist die Wanderausstellung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) in der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen zu sehen.

Die Machtübernahme durch die Nationalsozialisten in Deutschland 1933 führte zu tiefgreifenden Veränderungen in allen gesellschaftlichen Bereichen – auch im Gesundheitssystem. Die Ausstellung beleuchtet anhand von Einzelschicksalen, wie sich Handlungsspielräume – besonders für jüdische Ärzte und Patienten – veränderten.

Sie zeigt, wie Karrieren verliefen und sich im Gesundheitssektor neue Aufgaben und Konfliktfelder ergaben. Wie verlief der Prozess der Gleichschaltung der ärztlichen Standesorganisationen und der Verdrängung politisch unerwünschter sowie jüdischer Ärzte? Wie wurden Kriegsgefangene und Häftlinge in Konzentrationslagern medizinisch versorgt? Und wie versuchten Ärzte und Gesundheitspolitiker, die gesundheitliche Betreuung der deutschen Bevölkerung bis zum Kriegsende sicherzustellen?

Die Ausstellung schildert aber auch Verbrechen, die Ärzte im Namen der Medizin verübten: Zwangssterilisationen, Krankenmorde und Humanexperimente. Nicht zuletzt thematisiert sie auch wenig erforschte Felder wie das Aufweichen der ärztlichen Schweigepflicht im Nationalsozialismus oder die Tätigkeit des Deutschen Ärztegerichtshofes in München.

Die Ausstellung „Systemerkrankung. Arzt und Patient im Nationalsozialismus“ bildet den Abschluss eines von der Vertreterversammlung der KBV initiierten Forschungsprojekts zur Geschichte ihrer Vorgängerorganisation, der Kassenärztlichen Vereinigung Deutschlands (KVD). Die KVD war im Dritten Reich an der Entrechtung und Vertreibung jüdischer sowie oppositioneller Kassenärzte beteiligt.

Im Jahr 2018 hatte die Vertreterversammlung der KBV das Zentrum für Antisemitismusforschung (ZfA) an der Technischen Universität Berlin mit der Erforschung der KVD-Geschichte beauftragt. Den Wissenschaftlern stand dafür das umfangreiche Kölner Archiv der KBV zur Verfügung. Mit der Wanderausstellung präsentiert das ZfA die Ergebnisse seiner mehrjährigen Arbeit für das Projekt „KBV übernimmt Verantwortung“ der breiten Öffentlichkeit.

Ausstellung „Systemerkrankung. Arzt und Patient im Nationalsozialismus“
5. bis 27. November 2025
Montag bis Freitag, 07:00 bis 18:00 Uhr

Kassenärztliche Vereinigung Sachsen, Standort Chemnitz
Carl-Hamel-Straße 3, 09116 Chemnitz

Der Eintritt ist frei.

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