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27.04. 2024
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  • „No. 143 Caravane de la Meque au chantier“ (1870-1885)

Ausstellungen

Eine kurze Geschichte der frühen Reisefotografie Von Kaisern, Predigern und Schinkenbrötchen

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Man könnte sagen, dass die (Reise-)Fotografie an einem Herbsttag des Jahres 1833 am Comer See ihren Anfang nahm. Kein geringerer als der britische Fotopionier William Henry Fox Talbot, gerade auf Hochzeitsreise, versuchte mit einer „Camera lucida“ die ihn umgebende Landschaft zu zeichnen. Es misslang. Talbot kommentierte seinen Zeichenversuch mit dem für die Briten typischen Understatement, in diesem Fall mit: „Trübsinn“.

Mit seinem nächsten Gedankengang aber verlieh er der Fotografie einen gehörigen Schub: Bitter enttäuscht von seinen Zeichenfähigkeiten wollte Talbot eine Methode finden, die das Bild „dauerhaft abdruckt und immerwährend auf Papier verweil[en]“ lässt. Zwei Jahre später sollte es ihm gelingen: Die Entwicklung des Negativ-Positiv-Verfahrens ermöglichte (im Gegensatz zur Daguerrotypie) die Vervielfältigung von Bildern durch Abzüge vom Negativ.

Ab diesem Zeitpunkt wurden die fotografischen Verfahren beständig verbessert. Das Albumin-Verfahren setzte sich durch, die Kollodium-Nassplatte wurde erfunden und die notwendigen Belichtungszeiten durch diese neuen Techniken drastisch verkürzt. Leider war das Equipment alles andere als reisetauglich. Es war sehr schwer, teilweise mussten Hühner mitgeführt werden (als Eiweißlieferanten für die Bildentwicklung) und die verwendeten Chemikalien waren so gefährlich, dass sich manch ein Fotograf unterwegs in die Luft sprengte.

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