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Mechanische Papierskulpturen von Walter Ruffler
Ein Drache, der mit den Flügeln schlägt und mit seinem gewaltigen Gebiss zuschnappt, ein kämpfender Ritter hoch zu Ross, watschelnde Pinguine in Reih' und Glied, eine Orgel, die richtige Melodien spielt:
Viel ist in dieser Ausstellung in Bewegung – und alles ist aus Papier. Fantasievoll und witzig, manchmal ironisch und karikierend sind die mechanischen Papiermodelle, die das Osterzgebirgsmuseum Schloss Lauenstein in der Sonderausstellung "Roter Ritter, Roland und der Feuerdrache“ zeigt. Die Figuren werden auf vielfältige Weise angetrieben, durch eine aus Papier gebaute Kurbelmechanik, durch rieselnden Sand, Druckluft, aufsteigende warme Luft, Gummibänder oder Zug- und Druckmechanismen.
Die Papiermechanik hat eine lange Tradition, die bis in das 19. Jahrhundert zurückreicht. Vor allem deutsche und französische Verlage waren auf diesem Gebiet führend. In den 1980er Jahren erhielt die Papiermechanik durch englische Künstler und Tüftler neue Impulse, ihre Schöpfungen zeichnen sich oft durch den sprichwörtlichen englischen Humor aus. Die Ausstellung richtet sich gleichermaßen an Kinder wie an Erwachsene. Es wird nicht nur die Geschichte und Funktionsweise der Papiermaschinen anschaulich vermittelt, sondern die Besucher sind eingeladen, vieles selbst auszuprobieren.
Zu sehen sind zahlreiche Exponate: historische und zeitgenössische dreidimensionale mechanische Papierskulpturen und -modelle sowie flachmechanische Objekte und Pop-up-Bücher aus aller Welt. Sie stammen aus der umfangreichen Sammlung des Bremer Künstlers Walter Ruffler, der nicht nur Ausstellungsstücke aus vielen Ländern zusammengetragen hat, sondern auch selbst mechanische Papierskulpturen entwirft. Walter Ruffler wurde 1949 in Algermissen, einem Dorf bei Hildesheim, geboren. Er arbeitete 25 Jahre lang als Lehrer in einer beruflichen Weiterbildungseinrichtung in Bremen. Vor einigen Jahren machte er sich als Grafiker und Künstler selbstständig und hat mittlerweile zahlreiche "Papiermaschinen" entworfen. Das sind bewegliche Skulpturen aus Papier, die zum Beispiel durch das Drehen einer Kurbel in Bewegung versetzt werden können.
Quelle: Schlösserland Sachsen