Die Künstlerin und aktuelle The Artist´s Advocate Stipendiatin im Gespräch mit Franciska Nowel Camino, Kunsthistorikerin an der Hochschule für Bildende Künste (HfBK) Dresden, Michael Korey, Oberkonservator im Mathematisch-Physikalischen Salon der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) und Franziska Klinkmüller, Restauratorin für zeitgenössische Kunst an den SKD. Moderiert von Mona Bouguerba, Kunsthistorikerin und The Artist´s Advocate an den SKD. Wie können wir Zeit innerhalb weniger Sekunden wahrnehmen - innerhalb von Minuten, Jahrhunderten? Was ist Dauer? Zeit drückt sich in der Erfahrung von Dauer aus. Als modernes Konstrukt ist Zeit in einheitlichen Stunden strukturiert und formt fundamental unsere Welterfahrung. Aus Mangel an Sonnenlicht können Innenräume uns das Gefühl eines zeitlichen Vakuums vermitteln. Die aktuell im Dresdner Residenzschloss präsentierte Installation 'That Space Is Made of Time', 2023, bestehend aus dem Objekt 'Time Is Nothing Until It Is Counted/ The Earth Spins', 2023 und dem Sound Of Duration, 2023 setzt am ‘Dazwischen’ an – am Wechselspiel zwischen Vergehen und Stillstand. Durch das Geräusch eines unregelmäßigen Uhrentickens wird unser Zeitempfinden verkürzt oder ausgedehnt. Ein surrealer Eindruck entsteht, denn das Ticken scheint von einer Sonnenuhr zu stammen, die aber keine zeitliche Struktur vorgeben kann. Weder Zeit noch Raum sind eindeutig. Auch ihre Inschrift führt die Momenthaftigkeit der Erfahrung vor Augen. Dieser Eindruck verschränkt sich aufs Engste mit dem überzeitlichen Charakter der SKD, die längst vergangene Zeit, entfernte Jahrhunderte konservieren und die Objekte dadurch aus dem natürlichen Fluß der Zeit herausheben. Aus den Perspektiven der bildenden Kunst, der Kunstgeschichte, der Mathematik und Restaurierung blickt das Gespräch tiefer in Themen rund um die Wahrnehmung und Konservierung von Zeit. Isabell Alexandra Meldner wurde 1995 in Berlin geboren und studiert an der HfBK Dresden in der Klasse von Susan Philipsz. In ihrer künstlerischen Praxis verbindet sie unterschiedliche Medien und Arbeiten zu häufig ortsspezifischen Installationen. Zeit und Zeitlichkeit werden als Material verwendet. Die Caspar-David-Friedrich-Preisträgerin hat das The Artist‘s Advocate Stipendium der SKD inne.