Lesung / Vortrag / Gespräch
DIE FREIHEIT DER WORTE Podiusmgespräch
Goethe-Institut DresdenKeine Termine
Die Autor*innen Iwona Nowacka, Lukas Rietzschel und Gábor Schein diskutieren die Auswirkungen, die illiberale Entwicklungen in Polen, Ungarn und Deutschland auf ihr Schreiben haben. Ein Gespräch in der Aula des Goethe-Instituts Dresden am 22. März 2024, 19:30 bis 20:30 Uhr. Moderation: Karin Wollschläger.
Der Eintritt ist kostenfrei.
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Europäische Schriftsteller*innen müssen sich heute vielfach mit antidemokratischen Entwicklungen auseinandersetzen. Populistische Parteien prägen den politischen Diskurs demokratischer Staaten, das gesellschaftliche Klima ist oftmals vergiftet. Wie wirken sich illiberale Kontexte auf die Entstehung, die Veröffentlichung und die Rezeption von Literatur aus?
Iwona Nowacka, Lukas Rietzschel und Gábor Schein sind scharfe Beobachter*innen der Verhältnisse in ihren Heimatländern und in Europa. In Polen ändert sich die politische Situation nach dem Regierungswechsel dynamisch, in Deutschland droht bei den kommenden Europa- und Landtagswahlen ein weiterer Rechtsruck und der Abbau der demokratischen Strukturen Ungarns scheint weit fortgeschritten zu sein.
Welche Rolle spielt das jeweilige politische Umfeld bei Themenwahl und Veröffentlichungspraxis? Welche ästhetischen Konsequenzen ziehen die Autor*innen daraus für ihr Schreiben und wie viel Aktivismus verträgt Literatur? Wie nehmen sie die Rezeption ihrer Werke in ihrer Heimat und in Europa wahr?
Über die Bedeutung von Literatur in illiberalen Kontexten sprechen Iwona Nowacka, Lukas Rietzschel und Gábor Schein gemeinsam mit Moderatorin Karin Wollschläger. Die Veranstaltung findet in deutscher Sprache statt. Der Eintritt ist kostenfrei.
Lukas Rietzschel, geboren 1994 in Räckelwitz in Ostsachsen, lebt in Görlitz. Sein Debütroman „Mit der Faust in die Welt schlagen“ erschien 2018 und war ein Bestseller, der auch seinen Weg ins Theater fand und verfilmt wurde, ebenso der zweite Roman „Raumfahrer“. Lukas Rietzschel wurde 2019 mit dem Gellert-Preis, 2022 mit dem Sächsischen Literaturpreis und 2023 mit dem Literaturpreis Text & Sprache ausgezeichnet. Sein Stück „Das beispielhafte Leben des Samuel W.“ feierte Anfang 2024 am Gerhart-Hauptmann-Theater in Görlitz-Zittau Premiere.
Gábor Schein wurde 1969 in Budapest geboren, wo er auch heute lebt. Er schreibt Poesie, Prosatexte, Theaterstücke und Essays. Zudem übersetzt er zeitgenössische und klassische Lyrik aus dem Deutschen und Englischen. Er hat Ungarisch und Deutsch studiert und ist Professor für Ungarische Literatur an der Eötvös Loránd Universität in Budapest. Zuletzt erschien von ihm auf Deutsch ein Roman: „Der Schwede“, Friedenauer Presse, 2019.
Iwona Nowacka, 1980 geboren, ist Übersetzerin, Autorin und Kuratorin von Theaterprojekten. Sie arbeitet mit polnischen und deutschen Theatern zusammen und hat Theatertexte u.a. von Fassbinder, Werner Fritsch und Juli Zeh in Polnische übersetzt. Sie erhielt zahlreiche Stipendien und Residenzen in ganz Europa und Kanada.
Dr. Karin Wollschläger ist Journalistin und ficht gern – mit Worten und dem Degen. Sie stammt vom Niederrhein und lebt seit 2006 in Ostdeutschland. Ihr Studium absolvierte sie in Münster und Wien, ihre Dissertation befasste sich mit der Korrelation von Religion und Sinnlichkeit im Werk Heinrich Heines. Sie ist Redakteurin bei der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA), zunächst im Hauptstadtbüro zuständig für Parlamentsberichterstattung; seit 2013 ist sie Korrespondentin im Landesbüro Ost der KNA.
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