ENCOUNTERING THE EVIL EYE: Erforschung der jiddischen Frauenzauberrituale mit Zirkus, elektronischer Musik und künstlerischer Performance
Ein immersives Stück von Chaia und Eliana

Drei Frauen saßen auf einem Stein. Die eine sagte „ja“, die andere „nein“, die dritte sagte „woher es kam, wohin soll es gehen“ (Chava Katzoff). Dieses uralte Ritual, das durch die Erinnerungen der jiddischen Frauen überliefert wurde, ist eines von vielen Frauenritualen, die den bösen Blick abwehren sollen.

Diese Schutzrituale überbrückten die Kluft zwischen dem alltäglichen Leben und dem spirituellen Bereich und dienten als Pfeiler der jiddischen kulturellen Praxis in den Schtetls Osteuropas. Diese wichtigen Rituale der jiddischen Frauen wurden jedoch häufig von einer männerzentrierten Tradition beiseite geschoben und abgewertet, die sie als unheilig oder unvereinbar mit zunehmend rigideren Auslegungen des religiösen Gesetzes ansah.

Neuere Forschungen von Noam Lerman, Annie Cohen, Jill Hammer, Rokhl Weston und Rokhl Kafrissen und vielen anderen haben diese Rituale wieder ans Licht gebracht und eine neue Generation von Frauen dazu inspiriert, die vergessenen Praktiken ihrer Vormütter wieder zu entdecken.

In „Encountering the Evil Eye“ (Begegnung mit dem Bösen Auge) bieten wir eine immersive Reise an, die sowohl ein halbgeschichtlicher Bericht als auch ein Führer zu diesen Ritualen ist. Mit Akrobatik, elektronischer Musik und visuellen Darbietungen wollen wir nicht nur die Geschichte, sondern auch die emotionale Essenz dieser Rituale einfangen und ihre magischen Qualitäten in zeitgenössische Formen übersetzen. Mit Hilfe von Feldaufnahmen, Ritualobjekten und Interviews verwandeln wir die Geschichte der jiddischen Frauenschutzrituale in eine rekontextualisierte, personalisierte und interaktive Erfahrung.

28. und 29.11.2024
Einlass ab 19:30 Uhr
Kukulida (Martin-Luther-Str. 1, 01099 Dresden-Neustadt)
Eintritt auf Spendenbasis

Dies ist eine künstlerische Performance, keine religiöse oder politische Veranstaltung. Um einen Raum der Inklusion zu schaffen, bitten wir euch, keine ideologischen Symbole zur Performance mitzubringen oder zu tragen. Wir danken euch im Voraus für eure Kooperation.