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Ryan Patterson, der Sänger, Songwriter, Multiinstrumentalist und Produzent hinter Fotocrime, vermag mit sattem Bariton zu singen, was an sich so gar nicht zu der lakonischen Troubadour-Persönlichkeit, die man normalerweise mit seiner Heimatstadt Louisville, Kentucky, verbindet, passt. Patterson verbrachte mehr als zweieinhalb Jahrzehnte damit, das Erbe der Stadt mit seiner leidenschaftlichen und aktivistischen Herangehensweise an die Musik, seiner unverwechselbaren Arbeit als Grafiker und seinen Beiträgen zu fast jedem Aspekt der kreativen Underground-Kultur zu bereichern. Nach seiner Zeit als Frontmann der bahnbrechenden Punkband Coliseum suchte er in den urbanen Zentren dieser Welt von London über New York bis Berlin nach neuen musikalischen Inspirationen und entdeckte dort die klassischen EBM und Post Punk Künstler für sich.
Patterson hat sich für Fotocrime von zwei weitere Underground-Legenden seiner Heimatstadt und langjährige Freunde mit ins Boot geholt. Gitarrist Nick Thieneman (Young Widows, Fool's Ghost) und Bassist Will Allard (Aon Brasi, Xerxes) bilden mit ihm zusammen ein Powertrio an vorderster Front auf der Bühne, das mit gitarren- und syntielastigen Attacken aufwartet, während ihnen der Drumcomputer aus dem dunklen Background den Rhythmus vorgibt. Alle drei Bandmitglieder sind gleichberechtigt im Produktionsprozess, wenne s an die Aufnahmen neuer Songs in Pattersons House Of Foto Studio geht, wobei Allard sich eher dem Piano und Drums widmet und Thienemann den Ruf eines exzellenten Bassisten genießt.
Mit Fotocrimes organischem, elektronischem und cineastischem Schwung zeichnet Patterson die Topographie der von Beton gesäumten Straßen der Stadt nach, wobei seine Stimme jede Öffnung wie ein schwerer Morgennebel durchdringt. Die Songs sind intim und ergreifend, aber auch unmittelbar und intuitiv und erinnern an die gemeinschaftliche Erfahrung, sich in einem Meer von Menschen zu verlieren, während der Klang einer Bassdrum auf unsere Brust schlägt.
Quelle: Scheune Dresden