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Dresden-Blasewitz. „Alma und der Gesang der Wolken“ – das ist der Titel des neuen Romans von Heinrich Thies, der auf bewegende Weise Dorf- und Familiengeschichte miteinander verknüpft, aber auch in Frankreich und Amerika spielt. Am Mittwoch, 24. Januar Uhr, 19 Uhr stellt der Schriftsteller und Journalist sein neues Buch, das der Norddeutsche Rundfunk zum Buch des Monats kürte, in der Stadtbibliothek Dresden-Blasewitz vor. Im Mittelpunkt steht die Bäuerin Alma, die von einer ungewöhnlichen Hofgesellschaft unterstützt wird, als der Zweite Weltkrieg die Lüneburger Heide erreicht. Nachdem ihr Bruder Franz eingezogen worden ist, stehen ihr drei Kriegsgefangene zur Seite: zwei Russen und ein Franzose. Aus Feinden werden allmählich Freunde. „Drei Brüder hatte ihr der Krieg genommen, drei Männer hatte er ihr zurückgegeben“, schreibt Thies. Der Franzose Robert wird sogar Almas Geliebter und schließlich Vater ihres zweiten Kindes. Doch mit dem Ende des Krieges kehrt Robert nach Frankreich zurück, und Almas Bruder beansprucht nach seiner Heimkehr aus der französischen Kriegsgefangenschaft seine alte Stellung als Betriebsleiter. Doch so leicht lässt Alma sich nicht mehr in ihre alte Rolle zurückdrängen – und insgeheim hofft sie, dass der Vater ihrer Tochter den Weg zu ihr zurückfindet. Aber dann hält das Leben noch eine Überraschung für sie bereit. Das Buch ist ein Roman, speist sich aber aus der Familiengeschichte des Autors. Hinter der Hauptfigur Alma steht die Tante des Autors, deren Leben Thies in bewegendenden Szenen nachzeichnet. Der reale Schauplatz des Romans ist das niedersächsische Heidedorf Hademstorf aber, der Heimatort des Autors. Das Buch erzählt, wie die Dorfbewohner in den letzten Kriegstagen in Erdhöhlen im Wald hausten, wie Sechzehn- und Siebzehnjährige im Kampf um eine Flussbrücke fielen, wie die Flüchtlinge kamen und das Dorf nach dem Krieg allmählich seinen Charakter als Bauerndorf verlor und zur Pendlergemeinde wurde.„Das Gemälde einer Zeit“, urteilte NDR Kultur, und Simon Benne schrieb in der HAZ: „Der Theodor-Wolff-Preisträger beschreibt unaufgeregt, aber fesselnd und mit feinem Blick für die kleinen Dinge, wie das niedersächsische Landleben war, ehe Höfesterben, Strukturwandel und die Industrialisierung der Agrarwirtschaft das Gesicht der Dörfer für immer veränderten.“ Die Besucher dürfen sich also auf einen spannenden und unterhaltsamen Abend freuen.
Eintritt 4 € | Eintritt frei mit gültigem Benutzerausweis Anmeldung unter: blasewitz@bibo-dresden.de
Quelle: Bibliothek Dresden