Bei archäologischen Ausgrabungen im Kieswerk von Pirna-Pratzschwitz wurde 2018 ein sensationeller Fund entdeckt. In einem kleinen, vergrabenen Gefäß befanden sich verschiedene Schmuckstücke, wie man sie in solcher Zusammenstellung und Qualität in Sachsen noch nie gesehen hatte:
- eine aufwändig verzierte Gewandschließe aus Bronze – eine sogenannte Maskenfibel;
- zwei gut erhaltene bronzene Gewandschließen – sogenannte Vogelkopffibeln;
- ein Kettencollier aus Bronze, bestehend aus einem halbkreisförmigen, verzierten Reif und einer daran fixierten fünfstrangigen Kette; 485 Perlen aus Bernstein und Glas einer Halskette.
Der Stil der Funde lässt keinen Zweifel daran, dass sie aus der „keltischen“ Welt, wahrscheinlich aus dem angrenzenden Böhmen stammen und in die Mitte des 5. Jahrhunderts vor Christus datieren. Unter welchen Umständen die Stücke nach Pirna-Pratzschwitz gelangten, bleibt ein Rätsel. Nach seiner Restaurierung ist Pirna erst die zweite Ausstellungsstation des Schmuckfundes, der in seiner Form und Fülle für Sachsen wohl einmalig ist. Eine erste wissenschaftliche Veröffentlichung zu diesem archäologischen Highlight auf sächsische Boden ist 2020 erschienen und kann im StadtMuseum Pirna erworben werden: Ingo Kraft, Wolfgang Ender, Gabriele Wagner: Der Schmuckfund von Pratzschwitz. Eine keltische Prunkausstattung vom Elbübergang bei Pirna in Sachsen, Dresden 2020, ISBN 978-3-943770-54-4, Preis: 16,50 €
Die Ausstellung ist im StadtMuseum Pirna vom 26. Mai bis 25. September 2023 zu besichtigen. Der Eintritt ist im normalen Eintrittspreis enthalten. Das StadtMuesum Pirna ist Di-So 10-17 Uhr geöffnet.
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Der Keltenspezialist Dr. Vladimír Salač vom Archäologischen Institut Prag stellt wichtige Funde und Fundstellen vor. Insbesondere vergleicht er das traditionelle Verständnis der Begriffe Germanen und Kelten mit den neuesten Interpretationen. Gab es überhaupt „die Germanen“ oder „die Kelten“? Der Wissenschaftler forscht und arbeitet bereits viele Jahre zu dieser Problematik, so im Rahmen des Programms Strategie AV21 der Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik.
Ein Vortrag im Rahmen der Ausstellung „Der Schmuckfund von Pratzschwitz“ vom 26.5. bis 24.9.2023
Bei archäologischen Ausgrabungen im Kieswerk von Pirna-Pratzschwitz wurde 2018 ein sensationeller Fund entdeckt. In einem kleinen, vergrabenen Gefäß befanden sich verschiedene Schmuckstücke, wie man sie in solcher Zusammenstellung und Qualität in Sachsen noch nie gesehen hatte. Der Stil der Funde lässt keinen Zweifel daran, dass sie aus der „keltischen“ Welt, wahrscheinlich aus dem angrenzenden Böhmen stammen und in die Mitte des 5. Jahrhunderts vor Christus datieren. Unter welchen Umständen die Stücke nach Pirna-Pratzschwitz gelangten, bleibt ein Rätsel.
Mit der Karte zum Vortrag können Sie innerhalb eines Monats die Ausstellung besuchen.
Quelle: Stadt Pirna