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Sarah Reema Kaydar wurde 1985 in London bei Shepherds Bush geboren - und wuchs bei Ihrer Mutter Polly Eltes auf. Polly ist Fotografin, Model und Musikerin, welche im Dunstkreis von Künstlern wie Brian Eno, Michael Karoli und Jah Wobble wirkte. Von diesem Umfeld beeinflusst beganns sie im Alter von 7 Jahren Songs zu schreiben und zu performen. Neben ihrer Leidenschaft für die Malerei diente das Schreiben und Darbieten ihrer eigenen Musik als Sprachrohr für vielschichtige Gefühle und Erfahrungen der sonst eher in sich gekehrten Künstlerin.
Mit 17 Jahren gründete sie zusammen mit Freunden die Post-Punk-Band Battlekat und die energiegeladene Gruppe machte sich in kürzester Zeit im Londoner Underground einen Namen und wurde von Richard ‘Cass’ Lewis von Skunk Anansie produziert. Nach der Auflösung von Battlekat wurde sie als Solokünstlerin bei Warner Music in Deutschland unter Vertrag genommen. Hier veröffentlichte sie zwei Alben. Mit ihrer Band “Mimi and the Mad Noise Factory” spielte sie zahlreiche eigene Konzerte sowie Support Shows für die Kaiser Chiefs, Imagine Dragons and Biffy Clyro. Auf geheiß des Labels zog sie nach Berlin.
Was vordergründig wie ein wohl geebneter Karriereweg aussah, war eigentlich eine zunehmende Entfremdung vom eigentlichen Wunsch, ungefiltert über Sprache und Musik Geschichten zu erzählen und mit anderen Menschen zu teilen. Im Gemengelage der Erwartungen eines aus Deutschland heraus agierenden Pop-Labels konnte das Herzstück ihrer Kreativität, emotionale englischsprachige Geschichten gepaart mit ihrem unverwechselbar minimalistisch feinen Gitarrenspiel, nicht mehr zur Entfaltung kommen.
Nach der einvernehmlichen Trennung von Warner Music folgte eine Zeit der Rückbesinnung. Sie begann wieder vermehrt zu zeichnen und sich musikalisch auf das
Wesentliche, ihre Stimme und ihr Gitarrenspiel, zu reduzieren und textlich in die Tiefe menschlicher Emotionen und Geschichten einzutauchen. Sie schuf sich über ihr Netzwerk an befreundeten Musikern, Produzenten und Studios ein “pressure free environment” innerhalb dessen ihre Qualitäten als Schreiberin und Performerin in Gänze zur Geltung kommen konnten.Sie machte ihren gebürtigen Zweitnamen Reema zum Projektnamen und entwickelte mit ihrem langjährigen musikalischen Weggefährten Stefan Baumann - seines Zeichens Bassklarinettist, Arrangeur und Produzent - ein akustisches Live Format, welches sowohl Solo als auch im Duo mit Bassklarinette sowie als Quintett oder Sextett mit gemischtem Bläserensemble auf die Bühne gebracht werden kann.
Dieser Mut zur Reduktion und Rückbesinnung wurde mit der Debut EP “Lioness” im Mai 2020 erstmals hörbar gemacht. Die intime 5 Track EP fand sowohl in England als auch in Deutschland mit Radioeinsätzen bei BBC Radio 1, BBC Radio Ulster, Scala FM, Talk Radio, NDR Kultur, HR2 und Radio Eins ersten Anklang.
Für die neue EP “Rooftops & Riversides” tat sich Reema erneut mit Stefan Baumann zusammen. Die fünf Stücke entstanden während der Pandemie - Reema verbrachte den Lockdown bei Ihrer Mutter in England, wo sie Gesang und Gitarre aufnahm. Stefan schrieb die Arrangements in Berlin, spielte fast alle Instrumente ein und holte mit Constantin Carstens einen jungen Produzenten, Sounddesigner und Engineer mit ins Boot, welcher neben dem Mix auch dezente Texturen aus Field Recordings beisteuerte.
“Rooftops & Riversides” ist Reemas engsten Freundinnen und Freunden gewidmet. Eine Rückbesinnung auf die wichtigsten zwischenmenschlichen Verbindungen - entstanden in Zeiten der Quarantäne und Isolation. Der Titel bezieht sich auf die zwei wichtigsten Orte im Leben Reemas. Orte, an denen sie sitzen, verweilen und sich in Gedanken und Inspiration verlieren kann. Hierzu zählen unter anderem der in ihrer Kindheit lieb gewonnene River Thames sowie die Kanäle der Spree in Kreuzberg aus ihrer Zeit in Berlin - sowie das Dach des beschaulichen Hauses ihrer englischen Verwandtschaft. Ein Ort, an dem sie alleine oder mit Freunden frei musizieren konnte. Und auf dem Dach des Produzenten Stefan Baumann in Berlin wurde die klangliche Ästhetik der EP ausgetüftelt. Wie bei “Lioness” basieren alle fünf Stücke auf Reemas kristallklaren Timbres, ihrer filigraner textlichen Artikulation und auf ihrem dezenten Gitarrenspiel. Klanglich und stilistisch ist die EP so abwechslungsreich und vielschichtig wie die Menschen, Geschichten und Orte, von denen sie erzählt. “Rooftops & Riversides” erschien im Februar 2022.
Gefördert im Rahmen des Projektes Neustart Kultur von der Initiative Musik und der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.
Tickets gibt es NUR an der Abendkasse, den Preis wählt ihr selbst zwischen 5 und 15 Euro. Bitte achtet auf die tagesaktuellen Zutrittsregeln entsprechend der geltenden Verordnungslage.
Quelle: Scheune Dresden