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02.05. 2024
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Referentin: Prof. Dr. Melanie Arndt (Albert-Ludwigs-Universität Freiburg)

Der Vortrag leuchtet das Potential der Umwelt- und Katastrophengeschichte aus, die Gegenwart kritisch zu hinterfragen. Er fragt danach, was es bedeutet, die Wechselwirkungen zwischen uns, den Menschen, und dem Rest der Natur ernst zu nehmen – sowohl in der Geschichte als auch in der Gegenwart, noch dazu aus einer Perspektive, die nationale Rahmen zwar nicht negiert, aber weit darüber hinausgeht. Die Umweltgeschichte erlaubt es in ganz besonderem Maße, die Geschichte des Alltags mit globalen Phänomenen zu verbinden. Welche Rolle kann sie spielen, gegenwärtige Probleme nicht nur in ihrem historischen Gewordensein zu erklären, sondern auch zu deren Lösung beizutragen? Gleichzeitig reflektiert der Vortrag die Verbindung zwischen Umweltgeschichte und Katastrophen: Ist Umweltgeschichte immer auch Katastrophengeschichte? Braucht es Katastrophen, um transformative Kräfte in einer Gesellschaft freizusetzen? Der Vortrag will auch dazu anregen, darüber nachzudenken, wie wir Umwelt- und Katastrophengeschichte(n) erzählen.

Melanie Arndt ist Professorin für Wirtschafts-, Sozial- und Umweltgeschichte an der Universität Freiburg. Sie studierte Politikwissenschaften, Neueren Geschichte und Osteuropastudien in Potsdam, Berlin und London promovierte 2008 an der Humboldt-Universität zu Berlin mit einer Arbeit zur Geschichte des Gesundheitswesens im geteilten Berlin bis zum Mauerbau. Nach der Promotion leitete Arndt verschiedene internationale Forschungsprojekte, etwa „Politik und Gesellschaft nach Tschernobyl“ am Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschungen Potsdam (ZZF) oder „Umweltzeitgeschichte der Sowjetunion“ (EcoGlobReg) am Leibniz-Institut für Ost- und Südosteuropaforschung (IOS) in Regensburg (zusammen mit Prof. Dr. Klaus Gestwa, Universität Tübingen und Dr. Marc Elie, CNRS, Paris). Arndt war Fellow am Rachel Carson Center für Environment and Society (LMU München, 2012) und am Stanford Humanities Center (2013/2014). 2018 habilitierte sie sich mit einer Studie zu den transnationalen sozialen Auswirkungen der Katastrophe von Tschernobyl.

Der Vortrag ist Teil des HAIT-Kolloquiums Geschichte als Gesellschaftskritik – ist sie noch möglich? im Sommersemester, organisiert und moderiert von Prof. Dr. Thomas Lindenberger.

Das Kolloquium findet im Festsaal (TIL 205) und hybrid via Zoom statt. Für die Anmeldung wenden Sie sich bis zum 17.06.2024 bitte unter Angabe Ihres vollständigen Namens an:
hait@tu-dresden.de
Der Registrierungslink wird Ihnen separat einige Tage vor Beginn der Veranstaltung zugesandt.

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