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Menschen lassen sich in der Trauer tätowieren. Ob ein besonderer Schriftzug, ein Symbol, eine Zeichnung, unabhängig von Geschlecht und Alter– das Tattoo ist ein Statement für immer, denn Trauer geht nicht vorbei. Sie verändert sich und sucht nach individuellem Ausdruck. Trauer will gesehen werden.
Dieses Phänomen begegnete Katrin Hartig, Autorin des Projektes und Journalistin sowie 2.Vorsitzende Bundesverband Verwaister Eltern und trauernder Geschwister Deutschland e.V., in ihrer Arbeit. Zusammen mit der Künstlerin Stefanie Oeft-Geffarth konzipierte sie das Projekt „Trauertattoo - Unsere Haut als Gefühlslandschaft“.
In Gesprächen mit den tätowierten Trauernden und Fotoshootings sammelten beide viel Material zum Phänomen von Tattoos im Kontext der Trauer. Die gezeigte Wanderausstellung ist ein weiterer Teil dieses Projektes, die bereits an mehreren Orten in Deutschland zu sehen war.
Ziel der Ausstellung ist nicht nur, Menschen die Möglichkeit aufzuzeigen, Trauer durch diese Form des Ausdrucks zu bewältigen, sondern auch, ein besseres Verständnis für Tätowierungen als Mittel der Trauerbewältigung zu schaffen.
Denn manchmal mag ein Tattoo, das möglicherweise kulturell immer noch abwertend betrachtet wird, ein tief verwurzeltes menschliches Bedürfnis verdeutlichen.Die Trauernden, die ihre Geschichten hinter den Tattoos und von ihrer Trauer erzählten, bieten durch die Ausstellung an, diese "Lösung" nachvollziehbar und verständlich zu machen.
Das Tattoo kann Liebeserklärung und Brücke zum verstorbenen Menschen sein, wie für den 51jährigen Jürgen: „Unsere Trauer hat uns ja auch dahin geführt, dass sich unsere Meinung über Tattoos komplett geändert hat“, sagt der um seine Tochter trauernde Vater.Der Sonnenstrahl e.V. Dresden begleitet und unterstützt Familien nach dem Versterben eines an Krebs erkrankten Kindes. Eltern berichten nach diesem Verlust von dem langen, anstrengenden Weg, einen Umgang mit der Trauer zu finden. Sie stehen vor der Herausforderung, einerseits an ihr altes Leben anzuknüpfen und andererseits ihr verstorbenes Kind weiterhin an ihrer Seite zu haben.
Mit dieser Ausstellung in Dresden möchte der Sonnenstrahl e.V. diesen Familien, wie auch allen anderen Interessierten, einen Einblick in die Welt der Trauertattoos eröffnen.Ausstellungsdauer 28.03.- 30.04.24
Montag bis Freitag öffentlich zugänglich von 16 bis 19 Uhr, sowie Montag und Donnerstag 10 bis 13 Uhr.
Weitere Informationen zur Ausstellung unter https://trauertattoo.jimdofree.com/
Sowie zum Sonnenstrahl e.V. unter www.sonnenstrahl-ev.orgQuelle: riesa efau -
Ausstellungsdauer 28.03.- 30.04.24
Montag bis Freitag öffentlich zugänglich von 16 bis 19 Uhr, sowie Montag und Donnerstag 10 bis 13 Uhr.