Ausstellungen
Sequenzen: Verflochtene Internationalismen Bis zum Sonnenaufgang. Sequenz 1
Albertinum Dresden - Staatliche Kunstsammlungen Dresden„Sequenzen: Verflochtene Internationalismen“ ist eine Serie von drei Ausstellungen der Forschungsabteilung der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden im Albertinum von Februar bis Dezember 2024. Jede „Sequenz“ basiert auf einer historischen Fallstudie, die einen spezifischen Internationalismus mit Indien, Namibia oder Ghana zeigt, der von der Deutschen Demokratischen Republik ausging, sie durchquerte oder sich in ihr manifestierte. Kuratiert werden die „Sequenzen" von Künstler*innen und Forschenden aus Asien oder auf dem afrikanischen Kontinent. An ihren jeweiligen Orten erkunden sie einerseits Erinnerungen an den Austausch mit der DDR. Andererseits richten sie ihre Blicke auf die Kunstsammlungen in Dresden im Dialog mit den Wissenschaftler*innen der SKD. „Sequenzen“ verwendet eine transhistorische Methode: Historische Objekte und Kunstwerke werden mit musealer Sorgfalt präsentiert, um ihre historischen Kontexte zu rekonstruieren, die im aktuellen kollektiven Gedächtnis kaum mehr vorhanden sind. Zugleich sind sie materielle Quellen von Wissen über Generationen, die helfen, zeitgenössische Formen für historische Narrationen in der Gegenwart zu entwickeln. In Zusammenarbeit mit Spector Books erscheint zu jeder „Sequenz“ eine gedruckte und digitale Forschungsausgabe.
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„Bis zum Sonnenaufgang“ ist die erste der „Seuquenzen: Verflochtene Internationalismen.“ Sie ist von vinit agarwal, Gründer des Oralities Research Lab in Jaipur in Indien kuratiert und im Dialog mit den Künstler*innen Chetna Vora, Aarti Sunder und Moses März entstanden.
Die Sequenz nimmt den Film OYOYO (1980) der indischen Filmemacherin Chetna Vora (1958—1986), die an der Hochschule für Film und Fernsehen der DDR studierte, als ein Archiv eines verflochtenen Internationalismus zum Ausgangspunkt. Der Film portraitiert Studierende aus Äthiopien, Chile, Guinea-Bissau und der Mongolei, die in einem Wohnheim in Berlin-Karlshorst leben. Wie lässt sich anhand eines Filmes ein verflochtener Internationalismus heute verstehen?
Welche Worte, Töne und Bilder entstanden aus ihm? Die Ausstellung stellt Korrespondenzen mit den Sammlungen der SKD her und bringt Objekte und Dokumente aus dem Kupferstich-Kabinett, der Puppentheatersammlung und dem Archiv der SKD in den Kontext der Betrachtungen. Weiterhin hinaus präsentiert „Bis zum Sonnenaufgang“ ein für die Ausstellung entstandenes künstlerisches Diagramm sowie eine raumgreifende Zeichnung, um „Oyoyo“ als ein Archiv der Klänge, des Gefühls zwischen Heimat und Hiersein, der Kämpfe und der Liebe zu kartographieren. Sowohl die künstlerischen Arbeiten als auch die kuratorische Raumsetzung entfalten so einen Forschungsprozess, der sich aus dem Austausch mit historischen Materialien in Echtzeit heute ergibt.skd museum