-
„Das Potenzial des Theaters hat damit zu tun, dass wir mit fremden Menschen in einem Raum zusammenkommen. Und gemeinsam mit diesen Fremden schauen wir dann in eine Richtung“, sagte der slowenische Regisseur Žiga Divjak in einem Interview für Fast Forward 2020. Divjak, der vor allem mit dokumentarischen Themen Theater macht, war 2019 mit seiner Inszenierung KNECHT JERNEJ UND SEIN RECHT bei Fast Forward zu Gast.
Wie kein anderes Ereignis hat die Corona-Pandemie im vergangenen Jahr alle Lebensbereiche erfasst und in den Krisenregionen weltweit zu einer weiteren Zuspitzung humanitärer Katastrophen geführt. In einer Situation, die uns in kürzester Zeit vor Augen führte, wie sehr das Leben auf diesem Planeten in allen Bereichen zusammenhängt und wie sehr wir für eine gemeinsame Zukunft von Kooperationen abhängen werden und von der Möglichkeit, Verhalten und Verhältnisse zu ändern, fragen sich selbstverständlich auch viele Künstler*innen, warum und wie sie in Zukunft Theater machen. „Mögest du in interessanten Zeiten leben“, lautet ein Wunsch, von dem es heißt, er könne Fluch oder Segen bedeuten. 2019 war er das Motto der Kunst-Biennale in Venedig. Damals gewannen die litauischen Künstlerinnen und Fast Forward-Preisträgerinnen Lina Lapelytė, Vaiva Grainytė und Rugilė Barzdžiukaitė mit ihrer Klima-Oper SUN AND SEA einen Goldenen Löwen. Will man die ‚interessanten Zeiten‘ nicht zynisch verstehen, bedeuten sie schlicht eine Aufgabenstellung.
staatsschausspiel dresden