24/7: Ein immersives Environment 24/7 ist ein ortsspezifisches audiovisuelles Kunstwerk, das Esmeralda Conde Ruiz für die 31. Dresdner Tage der zeitgenössischen Musik (DTZM) im Festspielhaus Hellerau entwickelt und welches vom Schaufler Lab@TU Dresden unterstützt wird. Die installative Arbeit reflektiert Themen wie digitale Infrastrukturen, die ökologischen Auswirkungen der Serverfarm-Industrie und die Beziehung zwischen Mensch und Technologie, insbesondere die erheblichen Umweltauswirkungen von Künstlicher Intelligenz. 24/7 ist ein klanglicher Spiegel einer Welt, die sich in einem radikalen technischen Wandel befindet. Durch die Nutzung des Orchestergrabens als Ausstellungsraum im Festspielhaus Hellerau schafft 24/7 ein atmosphärisches und immersives Environment, in welchem das Volumen von Daten und Technologie in unserer heutigen Welt visualisiert und physisch erfahrbar gemacht wird. Der Orchestergraben wird nur selten für Produktionen genutzt und bleibt den Besucher:innen in der Regel verborgen. Durch die Öffnung dieses sich im Souterrain befindlichen Teil des Gebäudes entsteht ein subtiles Gefühl von Geheimhaltung und reglementierter Zugriffskontrolle, welche die Sicherheitsmaßnahmen in den High-Tech Zentren widerspiegeln, in denen all unsere digitalen Daten gesammelt und verwahrt werden: Gebäude, die keinesfalls öffentlich zugänglich sind und dennoch intime und persönliche Informationen enthalten. Das immersive Environment 24/7 kreiert einen akustischen und klanglichen Begegnungsraum von menschlichen Sänger:innen und lokalen Dresdner Chören mit Maschinengeräuschen elektronischer Hardware und Aufnahmen aus den Serverzentren der TU Dresden. Diese Aufnahmen entstanden während der Dresdner Residenz der Künstlerin im Sommer 2022. Neben den klanglichen Sensationen erfahren die Besucher:innen der Installation eine visuelle Überwältigung durch Lichtsensationen, wenn sie sich durch apokalyptische Lichtspektren zwischen Reinraum und Inferno bewegen. Die Lichtinstallation verbindet sich dabei mit den kakophonischen Klängen menschlicher Stimmen und elektronischer Geräusche, die durch Daten und die Technologien, die wir alle täglich nutzen, synchronisiert sind. „24/7“ möchte die unsichtbare und kaum greifbare Welt unserer digitalen Daten und von Zukunftstechnologien im wahrsten Sinne des Wortes ,,ans Licht bringen” und dabei die Rolle und den Einfluss des Menschen in dieser sich rasch ausbreitenden Welt kenntlich machen. An diesem Abend findet das Closing der Installation „24/7“ der audiovisuellen Künstlerin Esmeralda Conde Ruiz statt, die damit auch die „31. Dresdner Tage der zeitgenössischen Musik“ beschließt.
Quelle: Hellerau Europäisches Zentrum der Künste