Bei der Satire gilt das Prinzip: Wer sich getroffen fühlt, ist gemeint. Gesagt hat das Werner Finck, einer der prominentesten deutschen Kabarettisten, der den Nazis so lange einen Spiegel vorhielt, bis sein Kabarett 1935 von Reichspropaganda-Minister Joseph Goebbels persönlich verboten wurde und er ihn bei Dreharbeiten zu einem Film verhaften ließ. Aber auch nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Finck nicht müde, auch den neuen Mächtigen auf die Nerven zu gehen. In München, wohin es den in Görlitz geborenen Autor mutiger Satire und mehr als doppelbödiger Wortspiele verschlagen hatte. Bis heute ist er unvergessen - und hat mindestens zwei sehr prominente Fans: Bernd-Lutz Lange, den Mitbegründer des Leipziger Kabaretts "academixer" und Peter Ufer, bekannter Dresdner Journalist, Satiriker und Mundartexperte. Für sie ist Werner Finck eines der großen Vorbilder mutiger Satire und einer der geschicktesten deutschen Kabarettisten. Gemeinsam erzählen sie in ihrem Programm "Wo der Spaß aufhört, fängt der Witz an" aus dem Leben Fincks und präsentieren seine besten satirischen Texte. Ein Hochgenuss für alle Kabarettfans. Und für Dresdner ohnehin, denn auch hier hinterließ Finck Spuren - ging hier zur Schule und sammelte erste Theatererfahrungen, bevor es ihn nach Bunzlau und Berlin verschlug. Und schon in Dresden schrieb er doppelbödige Merksätze, wie diesen: "Auch die Bretter, die man vor dem Kopf hat, können die Welt bedeuten." Es wird ein kluger Abend mit noch immer hochaktueller Satire eines "schrägen Vogels des deutschen Kabaretts", wie Finck selbst von sich sagte ...
Quelle: Herkuleskeule Dresden