Daniel Minetti spielt den deutschen Söldner Siegfried Müller, auch »Kongo-Müller« genannt, der 1966 in einem Interview mit den DDR-Filmemachern Walter Heynowski und Gerhard Scheumann seine militärtouristischen Erfahrungen in Afrika zum Besten gegeben hatte. »Wir haben für Europa gekämpft, für die Idee des Westens, und zwar für Liberté, Fraternité und so weiter, Sie kennen diese Sprüche. Denn Afrika ist für mich nichts anderes, als die Verteidigung des Westens in Afrika.« Der Dokumentarfilm wurde damals in der DDR und weiteren 37 Ländern gezeigt, in der Bundesrepublik jedoch verboten. Die bedrückende Aktualität hat den Schauspieler Daniel Minetti und den Regisseur Andreas Pirl im vergangenen Jahr dazu bewogen, das Thema auf die Bühne zu bringen. Es werden Szenen aus dem Film-Interview zitiert und über das Soldatsein nachgedacht: Ist es ein Handwerk, eine Berufung, ein Fluch? Und welche Werte werden überhaupt verteidigt?
-
Der Schauspieler Daniel Minetti ist bekannt für sein kraftvolles und intensives Spiel. Er arbeitete an der Berliner Volksbühne, am Maxim-Gorki-Theater am Hebbel-Theater und wirkt in zahlreichen TV-Produktionen mit. Er spielt am Theater Krefeld und Mönchengladbach und ist zur Zeit in der Produktion DON QUIJOTE & SANCHO PANSA am Societaetstheater zu sehen.
Regisseur Andreas Pirl arbeitete am Berliner Hebbel-Theater, am Kleist Theater Frankfurt (Oder), am Theater Rudolstadt, am Societaetstheater Dresden und am Theater Konstanz. Im Societaetstheater stand mehrere Jahre lang sein Stück SCHWARZ OHNE ZUCKER mit Irma Münch und Hermann Beyer auf dem Programm.
Das Theater Ost befindet sich in einem historischen Fernsehtheater des DDR-Fernsehens in Berlin-Adlershof. Es setzt sich mit der ostdeutschen Geschichte vor und nach dem Mauerfall und der Gegenwart auseinander und ist deshalb für viele Menschen in Berlin und Umgebung ein besonderer Ort der geschichtlichen und persönlichen Auseinandersetzung geworden.
Quelle: Societätstheater