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04.10. 2024
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Im vierten Stock des Plattenbaus auf der Holbeinstraße 44 wohnt Herr Dr. Haldt, im zehnten Stock der arbeitslose Videokünstler Julien Klammer. Auch der Intellektuelle Don Alonso Quijano lebt schon lange in der Platte, also genau da, wo man mal den Traum von „gleichem Lebensraum für alle“ träumte. Aber die Vordenker, die damals einzogen, sind nun fast alle tot. Don Alonso ist übriggeblieben. Aber er hat ausgesorgt und muss nie wieder arbeiten. Eines Tages beschließt er, sein so privilegiertes wie ödes Leben aufzugeben. Er verlässt seine Wohnung auf einem E-Roller, um als fahrender Ritter namens Don Quijote von der Mancha dem Bösen auf der Welt den Kampf anzusagen. Das kann er standesgemäß nicht alleine tun, denn jeder fahrende Ritter braucht einen Knappen, das weiß Don Quijote aus seinen geliebten Ritterromanen. Schnell kann er seinen Nachbarn aus dem zehnten Stock von seiner Idee überzeugen: Sancho Pansa ist vierfacher Vater, leidvoll verheiratet, Aushilfskraft in Teilzeit im städtischen Tierheim und Minijobber. Auch Sancho erwartet mehr vom Leben und lässt sich deshalb auf das Abenteuer ein. Doch eine Sache fehlt noch: Eine edle Dame, die der Ritter anhimmeln und der er Botschaften von seinen Abenteuern senden kann. Don Quijote denkt da an die Verkäuferin aus dem CAP-Supermarkt in der Johannstadt. Ihr verleiht er den Namen Dulcinea von Toboso. So beginnt der schmerzvolle Trip des ungleichen Duos in das, was sie sich unter einem Abenteuer vorstellen.

Quelle: Societätstheater

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