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27.07. 2024
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Der Arbeitskreis „Nachhaltigkeit und FAIRantwortung“ lädt zu einem Filmabend ein mit dem Film „Das Neue Evangelium“. - Wie kann die Passionsgeschichte im 21. Jahrhundert erzählt werden? Bei dieser Verfilmung von Milo Rau (2019) geht es nicht nur um Religion, sondern ebenso um soziale Verwerfungen. Beide Bereiche durchdringen sich.
Drehort ist das süditalienische Matera. Dort entstanden Werke wie „Das 1. Evangelium - Matthäus“ (Pasolini 1964) und „Die Passion Christi“ (Gibson
2004). Auch der eine oder die andere Schauspielerin von damals sind wieder dabei. Dennoch ist dieser Film anders. Neben dem Erzählen der biblischen Geschichte dokumentiert er die aktuellen sozialen und politischen Umstände der Region. In riesigen Flüchtlingslagern leben bis zu 500 000 Menschen, ohne registriert zu sein und ohne Rechte. Auf den Tomatenfeldern Süditaliens arbeiten sie sklavenähnlich für die Lieferketten Europas. Jesus wird von dem aus Kamerun stammenden Politaktivisten Yvan Sagnet gespielt. Er hat selbst auf einer Plantage in Apulien gelitten, bis er 2011 einen großen Streik organisierte. Im Film sucht er in den Lagern von Matera unter den Verzweifelten, die über das Mittelmeer nach Europa gekommen sind, seine „Jünger“. Rau stellt die Verhältnisse nicht nur dar, er initiierte mit diesem Film eine reale Kampagne, die „Revolte der Würde“. Kunst, die so unmittelbar in politische Aktionen umschlägt, ist selten und in diesem Fall: sehenswert!

Eintritt frei, Spende erbeten

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