In ihrem Buch "Kosakenberg" erzählt Sabine Rennefanz, wie man die Provinz hinter sich lässt und ihr doch nicht entgehen kann. Diesen Zwiespalt spürt auch die Protagonistin in sich, die nach Jahren im Ausland in ihr brandenburgisches Heimatdorf zurückkehrt. Sie wird dort mit einer Welt konfrontiert, der sie Anfang der neunziger Jahre entkommen wollte und die nun eine ungeahnte Kraft entfaltet.

Nicht als Romanautorin, sondern als Ethnologin erforscht Juliane Stückrad die ostdeutsche Provinz. In ihrem Buch "Die Mutigen und die Unmutigen" präsentiert sie ungehörte und überhörte Geschichten. Sie bieten Zugang zur Vielfalt ostdeutscher Lebenswelten und beschreiben das Phänomen Heimat als Veränderung, Erinnerung und Selbstbehauptung.

Sabine Rennefanz, 1974 in Beeskow geboren, arbeitet seit 1993 als Journalistin und war langjährige Redakteurin der Berliner Zeitung. 2013 erschien ihr Bestseller "Eisenkinder. Die stille Wut der Wendegeneration". Im März 2024 erschien ihr neuer Roman "Kosakenberg" im Aufbau Verlag.

Juliane Stückrad, 1975 in Eisenach geboren, studierte Ethnologie und Kunstgeschichte und promovierte mit einer Arbeit über die Kultur des Unmuts. "Die Mutigen und die Unmutigen" erschien 2022 im Kanon Verlag.

Über die Veranstaltungsreihe "89ff. Das lange Leben der DDR"

Veranstaltungsreihe in Kooperation mit dem DFG-Projekt „Polyphonie der Heimat“ am Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte der Technischen Universität Dresden

Die Veranstaltungsreihe geht dem „langen Leben der DDR“ auf den Grund. Warum wird das Thema gerade jetzt so emotional diskutiert? Welche Deutungen und Konjunkturen hat die Aufarbeitung der DDR-Geschichte nach 1989 durchlaufen? Wie wird mit DDR-Vergleichen aktuell Politik gemacht? Darüber diskutieren wir mit Expert:innen aus Wissenschaft, Journalismus und Politik.

Die Veranstaltungsreihe findet statt als Begleitprogramm der Sonderausstellung "VEB Museum. Das Hygiene-Museum und die DDR" (9. März bis 17. November 2024 im DHMD).

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