Für Tessenows Festspielhaus in Hellerau hat die Kuratorin Yasemin Keskintepe eine Konzeption entwickelt, die sich unter dem Titel „Beyond these fractured presents“ mit den Künstler:innen Cécile B. Evans, Polina Medvedeva & Andreas Kühne, Johanna Bruckner, Lamin Fofana sowie Makan Fofana & Hugo Pilate Choreografien zur kollektiven Welterschaffung widmet. Verbindende Themen der einzelnen installativen Arbeiten dieser Künstler:innen im Spero-Saal, den beiden Ecksalons und Studios und auch der entsprechenden performativen Arbeiten im Großen Saal des Festspielhauses sind Formen der kollektiven Zusammenkunft, die einen anderen sozialen Umgang zwischen Mensch und Umwelt suggerieren und somit Modelle für andere Zukünfte darstellen wollen. Bestandteil des kuratorischen Konzepts ist eine Kooperation mit der Palucca Hochschule für Tanz: Studierende der Hochschule sind während des gesamten Festivals mit einem Improvisationsstück präsent, das das Raum- und Seinsbewusstsein des Publikums herausfordert. Zwischen den verschiedenen Ausstellungs- und Aufführungsorten der Projekte von „Beyond these fractured presents“ in den Gängen des Festspielhauses angesiedelt, entfaltet sich diese Performance dynamisch und schafft gemeinsame Erlebnisräume. Bewegung und Blick werden in kleinen Interaktionen zwischen Publikum und Tänzern umgelenkt, um Momente der Verbindung zu schaffen.
Quelle: Hellerau Europäisches Zentrum der Künste
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Future Adaptations – Cécile B. Evans Multimediale 9-Kanal-Installation 2022, 55 min. Nancy Spero-Saal Cécile B. Evans‘ Arbeit Future Adaptations inszeniert das Ballett „Giselle“ aus der Zeit der Industrialisierung als ökofeministischen Thriller neu. In vier Filmen auf neun Kanälen entfaltet sich die Geschichte, in der die Protagonistin und ihre Freunde vor der sich verschärfenden Klima- und Energiekrise aufs Land fliehen, wo sie die Gesellschaft neu gestalten wollen. Der Anpassungsprozess selbst steht im Mittelpunkt des Werks: Der Kampf um eine Zukunft wird aus verschiedenen Realitäten und wechselnden Perspektiven erzählt, die sich mit der komplexen Inkohärenz des Wandels auseinandersetzen. Während die moderne Welt, die den Prozess der Anpassung umgibt, zusammenbricht, führen die Macht der nicht festgelegten Identität und die sich ständig verändernden Vorstellungen von Gemeinschaft und Zeit zu einer unleserlichen Revolution. Future Adaptations ist ein Plädoyer für Vielfalt als Überlebensstrategie. Besuchen Sie gerne das zugehörige Gespräch der Installation Foto: Cécile B. EvansQuelle: Hellerau Europäisches Zentrum der Künste