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Zurückhaltung ist so ein Begriff, der sich gut auf Janus Rasmussen anwenden lässt. Oder auch Bescheidenheit. Sowohl im musikalischen Sinne, als auch zur Umschreibung des Künstlers Janus Rasmussen. Und beides sind Begrifflichkeiten, von denen sich der Isländer zu lösen versucht, zumindest teilweise.
Dabei kann man diese Eigenschaften durchaus als eine seiner großen Stärken bezeichnen. Sowohl als Teil seiner Band Bloodgroup, als auch als Hälfte des Duos Kiasmos, deren anderer Teil bekanntlich niemand geringerer als der Komponist und Pianist Ólafur Arnalds ist. Zurückhaltung bedeutetet hier allerdings keinesfalls sich dem anderen unterzuordnen. Rasmussens unauf- und gleichzeitig eindringlicher Stil steht vielmehr in perfekter Symbiose zu seinen musikalischen Counterparts.
Mit seinem Debutalbum Vín, erschienen auf Christian Löffler’s Ki Records, präsentierte uns Janus Rasmussen 2019 dann erstmals seine ganz eigene Version von experimentellem Techno. In seiner Ästhetik ist eine Nähe zu Kiasmos logischerweise nicht zu leugnen. Doch auf Vín gelingt es Rasmussen seinen unverkennbaren Minimalismus geschickt aus dem Hinter- in den Vordergrund zu rücken. Raffinierte und atmosphärische Mid-Tempo-Rhythmen, unaufdringlich, zurückhaltend. Natürlich. Und ohne die eher klassischen Einflüsse Ólafur Arnalds irgendwie direkter. Und sehr, sehr tanzbar.
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