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Treffen sich Robert Bosch und Steve Jobs im Himmel... Das ist nicht der Anfang eines Witzes, sondern eine Auseinandersetzung mit den beiden Visionären, Kapitalisten und Menschen hinter den Zuschreibungen. Was bewegt die beiden charismatischen Führer im Jenseits? Das Post Theater lässt ihre technischen, politischen und sozialen Visionen wieder auferstehen und geht der Frage nach, unter welchen Bedingungen weltverändernde Erfindungen gemacht werden können.
Beide waren nicht so sehr Erfinder als Ermöglicher, denn komplexe Erfindungen werden schon seit einiger Zeit nicht von Einzelpersonen, sondern von Teams gemacht. Die Vision für eine noch zu machende Erfindung, das Zusammenführen von Fachleuten, das Leiten eines Teams: Erfindungsmanagement – sind die Leistungen, die technischen Fortschritt ermöglichen – mit oft ungeheuren Effekten für die Gesellschaft. Trotz vieler Gemeinsamkeiten stellen die beiden schon bald fest, wie groß ihre unterschiedlichen Haltungen zu Teambildung, Mitarbeitermotivation, Menschenführung sind. Ein vielschichtiger Dialog beginnt im Himmel - und bringt die beiden der Erde wieder näher.
Das Stück geht der Frage nach, unter welchen Bedingungen weltverändernde Erfindungen gemacht werden können und welche Motivationen die „Erfindungs-Ermöglicher“ antreiben. Welche gesellschaftliche Verantwortung übernehmen die Innovatoren? In welchem Zusammenhang sehen Sie Prozess (Entwicklung), Produktion (Arbeitsbedingungen) und Produkt (Vertrieb, Marketing)? Robert Bosch ist für seine humanistische, arbeitnehmerfreundliche Rolle berühmt – die Kollegen Arbeitgeber nannten ihn den »roten Bosch«. Über Steve Jobs gibt es widersprüchliche Anekdoten. Jobs pendelte wohl zwischen dem »Californian Way of Life«, d.h. eine Anti-Establishment-Haltung einerseits und stress- induzierenden Ehrgeiz andererseits. Die Arbeitsbedingungen des Apple Zulieferer Foxconn sind zurecht kontrovers diskutiert. Entsprechend groß ist die Zahl der Kritiker – und Bewunderer.Dauer: 65 Minuten
quelle: socie