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16.04. 2024
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  • Haus der Kathedrale
  • Eingang Schloßstraße 24
  • (c) kuka Haus der Kathedrale

Die weltweite Empörung über die Mohammed-Karikaturen und der Terroranschlag auf »Charlie Hebdo« 2015 haben deutlich gemacht: Der Vorwurf der Gotteslästerung ist kein Relikt der Inquisition, Blasphemie ist heute aktueller als vor hundert Jahren. Wer herabsetzt, was für andere heilig ist, muss mit heftigen Reaktionen rechnen – ob in der Antike, zur Zeit der Reformation oder in der Gegenwart.

Doch was sind die Gründe dafür, dass Menschen seit mehr als 2000 Jahren Gott, Propheten oder Heilige beleidigen? Es geht um Ohnmacht und Wut, gegen die Herrschenden, gegen einen scheinbar gleichgültigen Gott oder gegen andere Religionen. Und so sieht man auch die jüngsten Blasphemie-Fälle mit anderen Augen: Die Grenze zwischen Spott und Beleidigung ist fließend, die Schmähung ist immer Teil eines größeren Konflikts – und sie kann in extreme Gewalt münden.

 

Der Referent:
Prof. Dr. Gerd Schwerhoff lehrt Geschichte der Frühen Neuzeit an der TU Dresden.

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