Das Gefängnis ist ein Ort, den viele von uns vor allem aus Filmen oder Serien kennen: Auf engstem Raum leben straffällig gewordene Männer oder Frauen zusammen, getrennt nur durch kahle Zellwände. Ihr Leben wird einerseits streng kontrolliert, gleichzeitig aber sind sie nicht selten Gewalt oder sexuellen Übergriffen durch ihre Mitgefangenen ausgesetzt.
Sieht die Welt hinter gepanzerten Türen wirklich so aus? Und wie stehen Sie selbst zum Gefängnis: Sorgt es für Gerechtigkeit, bietet es Schutz vor weiteren Verbrechen und können Haftanstalten tatsächlich ihr Ziel der Resozialisierung erfüllen? Oder braucht es dazu eine ganz andere Form des Strafvollzugs? Weil es das eine Gefängnis nicht gibt, hat das Deutsche Hygiene-Museum gemeinsam mit seinen Projektpartner*innen vom musée des Confluences in Lyon und vom Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmondmuseum in Genf nach grenzüberschreitenden Themen und Gemeinsamkeiten gesucht.
EINTRITT
Kinder bis 16 Jahre: frei
Ermäßigungsberechtigte: 5 €
Erwachsene: 10 €
Familienkarte: 15 €
dhmd.de
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Die Ausstellung thematisiert zunächst die historischen Ursprünge des Gefängnisses, knüpft dann aber vor allem an aktuelle Konfliktlagen an. Das europäische Gefängnissystem sieht sich heute mit einer Fülle sozialer Ungleichheiten und einer oft scheiternden Resozialisierung konfrontiert. Für diese Probleme hat es in seiner jetzigen Form kaum tragfähige Lösungen anzubieten. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, was die Haft bezweckt und welches Verständnis von Gesellschaft und Bestrafung mit ihr verbunden ist. Geht es um Gerechtigkeit und Rache oder eher um Vorsorge oder sogar Fürsorge? Braucht eine moderne Gesellschaft überhaupt noch eine Institution wie das Gefängnis oder gibt es andere, wirkungsvollere Formen, mit Straftaten umzugehen?
Quelle: DHMD