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In dem Stück „Der Kirschgarten“ porträtiert Anton Tschechow die Familie Ranjewski, die den Anschluss an eine neue Zeit verpasst. Weil sie in Schulden untergeht, schlägt der Unternehmer Lopachin vor, den prächtigen Kirschgarten für Ferienhäuser abzuholzen. Fast hundert Jahre später erzählt der griechische Regisseur Prodromos Tsinikoris, wie diese Geschichte heute weitergehen könnte. In der Überschneidung von literarischen Figuren und dokumentarischem Material beschreibt er einen Kapitalismus, der neue Blüten treibt: Im Zeitalter von Airbnb heizt die Kommerzialisierung persönlichen Eigentums den urbanen Wandel an. Tsinikoris erzählt eine neue Geschichte, die die Frage nach sozialer Gerechtigkeit stellt.
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