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Uraufgeführt wurde der »Werther«, das hochemotionale Werk des französischen Spätromantikers Massenet, eines Meisters der lyrischen Oper, 1892 in Wien. Auch wenn diese Oper mit den Motiven des Briefromans Goethes von 1774 sehr frei verfährt: Der Grundkonflikt ist hier der gleiche: Werther hat sich in Charlotte verliebt, die ihrer sterbenden Mutter jedoch versprechen musste, Albert zu heiraten. Dass Charlotte ihre Gefühle für Werther zu Gunsten einer Vernunftehe unterdrückt, treibt diesen zur Verzweiflung. Gewaltsam hält sich Werther von der Familie fern, doch als er, schließlich zum Weihnachtsfest geladen, Charlotte das Geständnis ihrer Liebe abringt, hat er den Bogen überspannt! In dem Bewusstsein, dass es unter den gegebenen spießbürgerlichen Verhältnissen für ihre Liebe keine Erfüllung geben kann, borgt sich Werther von Albert Pistolen für eine »weite Reise«…
Quelle: Landesbühnen Sachsen